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Potsdam-Mittelmark: Neugründung alarmiert Mitarbeiter Nextira-One lagert Buchhaltung aus

Teltow - Im Streit zwischen IG-Metall und der Nextira-One-Geschäftsführung in Teltow gibt es noch immer kein Einlenken. Die Gewerkschaft und der Betriebsrat des in Teltow ansässigen Kommunikationsdienstleisters Nextira One wehren sich seit Anfang des Jahres gegen geplante Kürzungen, für viele der 360 Angestellten ist die Schmerzgrenze erreicht, die Firma droht indes mit Insolvenz (PNN berichteten).

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Teltow - Im Streit zwischen IG-Metall und der Nextira-One-Geschäftsführung in Teltow gibt es noch immer kein Einlenken. Die Gewerkschaft und der Betriebsrat des in Teltow ansässigen Kommunikationsdienstleisters Nextira One wehren sich seit Anfang des Jahres gegen geplante Kürzungen, für viele der 360 Angestellten ist die Schmerzgrenze erreicht, die Firma droht indes mit Insolvenz (PNN berichteten). Hintergrund: Die Geschäftsführung will jährlich zehn Millionen Euro einsparen, dafür verzichten die Mitarbeiter bereits seit Jahren auf Weihnachtsgeld sowie die Hälfte des Urlaubsgeldes und akzeptieren erhöhte Wochenarbeitszeiten.

Doch trotz dieser Einbußen fehlen der Firma nach Aussage von Stefanie Jahn, bei der IG Metall für die Region Teltow zuständig, noch rund vier Millionen pro Jahr, um das Sparziel zu erreichen: „Die Mitarbeiter sorgen sich deshalb, wo und auf welche Weise noch gekürzt werden soll.“ So könnten unter anderem einzelne Gehälter für zehn bis 15 Jahre eingefroren werden. Daneben macht den Teltower Angestellten noch eine weitere Entwicklung Sorge: Am Standort wurde inzwischen eine zweite Firma gegründet: Die „Nextira-One International Service & Projekt GmbH“, kurz: Nisp. Das könnte ein erster Hinweis darauf sein, dass der Betriebsrat aus Nisp herausgehalten werden soll: Die komplette Buchhaltung arbeitet seit kurzen für Nisp – teilweise in den selben Räumen wie die Nextira One-Mitarbeiter. „Der Betriebsrat wurde aber nicht vorab über das Outsourcing informiert“, kritisiert Jahn. Die Geschäftsführung teilte lediglich mit, dass die komplette Belegschaft der Buchhaltung gekündigt und man den Mitarbeitern daraufhin Stellen bei Nisp angeboten hätte.

In knapp zwei Wochen könnten die Verhandlungen weitergehen, tut sich auch dann nichts, wollen die Mitarbeiter ab Mai in den Warnstreik gehen. Noch sind sie laut geltendem Tarifvertrag in der Friedenspflicht. Ariane Lemme

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