Potsdam-Mittelmark: Nextira One: Schutzschirm ging auf IT-Dienstleister nutzt als Erster neues Verfahren
Teltow - Gute Nachrichten für den Kommunikationsdienstleister Nextira One: Das Unternehmen mit deutschem Firmenhauptsitz in Teltow hat das sogenannte Schutzschirmverfahren durchlaufen und somit gute Chancen auf eine nachhaltige Sanierung. Seit Freitag erhalten die Angestellten kein Insolvenzgeld mehr, sondern werden wieder von der Firma selbst bezahlt.
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Teltow - Gute Nachrichten für den Kommunikationsdienstleister Nextira One: Das Unternehmen mit deutschem Firmenhauptsitz in Teltow hat das sogenannte Schutzschirmverfahren durchlaufen und somit gute Chancen auf eine nachhaltige Sanierung. Seit Freitag erhalten die Angestellten kein Insolvenzgeld mehr, sondern werden wieder von der Firma selbst bezahlt. Das sagte Rechtsanwalt Christian Brockdorff am Freitag den PNN.
Brocksdorff wurde vom Amtsgericht Potsdam als Sachwalter bestellt und hat zusammen mit der Firmenleitung die Sanierung in Eigenregie vorbereitet. Klar ist aber, dass bundesweit rund 300 Stellen gestrichen werden sollen. Derzeit arbeiten rund 750 Menschen für Nextira One, davon allein 300 am Standort Teltow.
Der IT-Dienstleister hatte Ende April Zahlungsschwierigkeiten eingeräumt. Nach dem Schutzschirmverfahren kann nun mit der Umsetzung des Sanierungsplans begonnen werden. „Das Potsdamer Amtsgericht ist sehr pragmatisch und sachgerecht vorgegangen“, so Brockdorff. Der Betriebsrat erarbeitet indes einen eigenen Plan, erste Gespräche zwischen Arbeitnehmervertretern und Brockdorff wird es am Dienstag geben.
Das Schutzschirmverfahren wurde erst am 1. März in das Insolvenzrecht eingeführt. Nextira One ist in Brandenburg das erste Unternehmen, das auf diese Art einer Insolvenz vorbeugen konnte. Der Vorteil: Nicht nur die Firma selbst, auch die Gläubiger behalten mehr Einflussmöglichkeiten. „Das Unternehmen hat während des Schutzschirmverfahrens sehr viel Unterstützung von den Gläubigern bekommen“, so Brockdorff. Ariane Lemme
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