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Potsdam-Mittelmark: Nextira One streicht 280 Stellen Auch Firmenhauptsitz in Teltow betroffen

Teltow - Nach langen Kontroversen haben sich Betriebsrat und Geschäftsführung des angeschlagenen Teltower Kommunikationsdienstleisters Nextira One nun offenbar auf einen Interessensausgleich geeinigt. Demnach sollen bundesweit 280 Stellen gestrichen werden.

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Teltow - Nach langen Kontroversen haben sich Betriebsrat und Geschäftsführung des angeschlagenen Teltower Kommunikationsdienstleisters Nextira One nun offenbar auf einen Interessensausgleich geeinigt. Demnach sollen bundesweit 280 Stellen gestrichen werden. IG-Metall-Sprecherin Stefanie Jahn sagte gegenüber den PNN auf Anfrage, dass diese Einigung vom Betriebsrat zwar unterzeichnet, nicht aber gutgeheißen werde. „Wir haben dem zugestimmt, um weitere Entlassungen zu verhindern“, so Jahn. Auch am deutschen Firmensitz in Teltow wird es nach Jahns Einschätzung zu Streichungen kommen, wie viele Stellen dort konkret bedroht sind, sei aber noch offen.

Wie berichtet hatte das Unternehmen Ende April Zahlungsschwierigkeiten eingeräumt und beim Potsdamer Amtsgericht eine Sanierung in Eigenregie beantragt. Das so genannte Schutzschirmverfahren ist noch neu, erst am 1. März dieses Jahres wurde es in das Insolvenzrecht eingeführt. Nextira One ist in Brandenburg das erste Unternehmen, das sich mit der Sanierung in Eigenregie und bei laufenden Geschäften aus der Krise manövrieren will. Nach eigenen Aussagen hatte Nextira One seit Jahren rote Zahlen geschrieben. Das Schutzschirmverfahren wurde Anfang Juni erfolgreich abgeschlossen, seitdem verhandeln Betriebsrat und Geschäftsführung über die Umsetzung des Sanierungsplans. Die Angestellten erhalten seitdem kein Insolvenzgeld mehr, sondern werden wieder von der Firma bezahlt. Weder der Sachverwalter Christian Brockdorff noch die Geschäftsführung waren am Donnerstag zu erreichen.

Derzeit arbeiten bundesweit rund 750 Menschen für Nextira One, 300 davon in Teltow. Seinen Firmenhauptsitz hatte das deutsche Tochterunternehmen des französischen Konzerns erst 2010 von Berlin dorthin verlegt. Klar ist mittlerweile, dass deutschlandweit 15 Standorte komplett geschlossen werden, darunter die in Dresden, Leipzig, Erfurt. Ariane Lemme

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