Potsdam-Mittelmark: Nicht nur Wärme, auch Strom Volle Auslastung
für Holzheizkraftwerk
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Teltow - Noch gibt es keine konkreten Informationen über technische Details des geplanten Holzheizkraftwerkes, von dem die Wohnungsbaugesellschaft Teltow (WGT) künftig Wärme beziehen möchte (PNN berichteten). Doch es könnte zu spät sein, hierauf erst Einfluss zu nehmen, wenn über die Baugenehmigung des Vorhabens im Fachausschuss befunden wird, warnte CDU-Fraktionschef Erhard Wigand in der Sitzung der Stadtverordneten am Mittwoch. Denn bekannt ist bereits, dass eine der Firmen die sich für den Teltower Standort interessieren und bereits favorisiert wird, sich ausschließlich auf Wärmeerzeugung konzentrieren will. Wigand plädierte jedoch, – statt der vorgesehenen reinen Heizlösung – für eine Kraft-Wärme-Kopplung, bei der ein Anteil der erzeugten Wärme als Strom genutzt werden kann.
Auch sein Fraktionskollege Eberhard Adenstedt (CDU/Grüne) verwies darauf, dass ohne den Strom fast 30 Prozent der Energieeffizienz verschenkt würden. Eine optimalere Lösung könnte sich auch günstiger auf die Preisgestaltung für Wärme auswirken, so Adenstedt. Konsens gab es darüber, dass die stadteigene Tochter Fernwärme Teltow (FET), deren Geschäfte WGT-Chef Wilhelm Prögel seit einem Jahr führt, nach einer ökologischen Lösung suche, um steigenden Gaspreisen entgegenwirken zu können. Aber die favorisierte Variante entspreche nicht neueren technischen Standards, kritisierte auch Florian Lewens. Die Stadt als Gesellschafter müsse hierauf mehr Einfluss nehmen, zumal die WGT einen erheblichen Anteil an Wärme einkaufen wolle. Lewens monierte zudem, dass für das Vorhaben keine Ausschreibung erfolgt sei. Als Knackpunkt betrachtete er aber, dass im neuen Heizwerk Altholz verwertet werden soll, wie kürzlich bekannt wurde. „Da gleich nebenan ein neues Wohngebiet auf dem Gelände von Klösters entstehen wird, ist es nicht hinnehmbar daneben Altholz zu verbrennen, schon im Hinblick auf die daraus resultierenden hohen Emissionen“, so Lewens. Ökologischer seien Holzschnitzel aus Frischholz, Altholz zu verbrennen, nutze nur dem Betreiber, weshalb Lewens nachhakte, ob Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) seinen Einfluss geltend machen werde, um die Verwertung von Altholz auszuschließen.
Schmidt verwies jedoch darauf, dass der Gesetzgeber es nicht verbiete, Altholz zu verbrennen. Ob die vorgesehenen Holzschnitzel, die der Betreiber des Heizkraftwerkes verwenden wolle, aus Altholz bestünden, müsse geprüft werden, ebenso mit welchen Einschränkungen diese dann verwertet werden dürfen. Alternativen zu Holzschnitzeln gebe es aber kaum, wie eine Recherche gezeigt habe, da der Holzmarkt bereits stark nachgefragt sei. Was die Effizienz des künftigen Holzheizwerkes angehe, bestehe die Chance, ein Modul zur Wärme-Kraft-Kopplung auch später noch zu installieren. Da die Verträge mit dem Investor noch nicht unterschrieben sind, stünden diese Möglichkeiten also noch offen. Dass die WGT statt einer Ausschreibung Angebote von fünf Anbietern eingeholt habe, hielt Schmidt aber für unbedenklich, denn die stadteigene Tochter sei lediglich Abnehmer einer Dienstleistung. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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