Potsdam-Mittelmark: Noch keine Entscheidung über Wasserlandeplatz

Erstmals Vor-Ort-Termin am Schwielowsee Werder-Petzow. Auch nach einem Vor-Ort-Termin am gestrigen Tage im Ferienresort Schwielowsee ist noch keine Entscheidung über den dort geplanten Wasserlandeplatz gefallen. Wie Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) den PNN auf Anfrage mitteilte, sei das Treffen wichtig gewesen, um die notwendigen Modalitäten im Genehmigungsprozess abzustimmen. An dem Vor-Ort-Termin hatten neben Große unter anderem die Bürgermeisterin der Gemeinde Schwielowsee, Kerstin Hoppe (CDU), Kreisumweltamtsleiter Wolfgang Lorenz sowie Vertreter der Wasserschutzpolizei, des Wasserstraßenamtes, des Resorts Schwielowsee und der Air Service Berlin GmbH teilgenommen. Die Air Service GmbH plant gemeinsam mit den Hotelinvestoren mittwochs bis sonntags einmal von Berlin nach Petzow zu fliegen, auf dem Schwielowsee zu landen und zusätzlich von 12 bis 15 Uhr Rundflüge anzubieten. Ein entsprechender Antrag ist am 1. April bei der Luftfahrtbehörde des Landes Brandenburg gestellt worden. Bevor diese jedoch die Genehmigung erteilen könne, müssten das Wasserstraßenamt, das Kreisumweltamt und die Stadt Werder, auf deren Gemarkung der sogenannte Außenlandeplatz für das Wasserflugzeug liegt, ihre Zustimmung geben, hieß es gestern. Einer Zustimmung der Gemeinde Schwielowsee bedürfe es nicht, weil sie zwar Seeanrainer ist, das Flugzeug jedoch nicht in ihrer Gemarkung landen soll. Dennoch soll die Meinung der Gemeinde Schwielowsee im Entscheidungsprozess berücksichtigt werden, sagte Werders Bürgermeister. Nach wie vor stehe man in der Gemeinde Schwielowsee dem geplanten Wasserlandeplatz sehr kritisch gegenüber, berichtete seine Amtskollegin Hoppe. Erst vor wenigen Tagen hatte sich der Ortsbeirat Caputh offiziell dagegen ausgesprochen und die Gemeindevertretung gebeten, sich in gleicher Weise zu positionieren (PNN berichteten). Hauptargument ist, dass sich das Wasserflugzeug nicht mit dem Konzept vom sanften Tourismus vereinbaren ließe. Geschäftsführer Wolfgang A. Werner vom Resort Schwielowsee betonte indes, dass es zu keinen relevanten Lärmbelästigungen durch das Wasserflugzeug kommen würde. Das Kreisumweltamt und die Stadt Werder erwarten jetzt vom Investor prüffähige Antragsunterlagen, hieß es gestern vor Ort. Erwogen wird auch die Möglichkeit, mit Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung und des Bauausschusses eine Exkursion zum Treptower „Heimathafen“ des Wasserflugzeuges zu unternehmen, um dort die Starts und Landungen zu begutachten. Eine Probelandung auf dem Schwielowsee wird es indes wahrscheinlich nicht geben. Das Genehmigungsverfahren für diese einmalige Landung wäre zu umfangreich, erklärte Große. Er hofft, dass das Thema Wasserlandeplatz bereits auf der nächsten Werderaner Hauptausschusssitzung am kommenden Donnerstag, dem 13. Mai, behandelt werden kann. Hagen Ludwig