zum Hauptinhalt
Zirkus in den Ferien. Ein Sponsor machte es möglich.

© kos

Potsdam-Mittelmark: Noch nie an einem See gewesen

Sponsor ermöglicht Kindern von sozial Bedürftigen Ferienfreizeit im Petzower Inselparadies

Stand:

Werder (Havel) - „Anfangs brauchte man viel Puste“, sagt Cornelia Tschoban. Sie lächelt zufrieden. Die 14-Jährige ist eines von 15 Kindern im Alter von acht bis vierzehn Jahren, die eine Woche im Inselparadies Petzow verbringen und an einem Zirkusprojekt teilnehmen konnten. Organisiert wurde die Ferienfreizeit von der Tee- und Wärmestube Werder, einer Einrichtung des Diakonischen Werks Potsdam. „Es sind alles Kinder unserer Klienten, einen Urlaub können sie sich nicht leisten“, berichtet Martina Müller, die Leiterin der Tee- und Wärmestube. „Diese Zeit ist für sie der Ferienhöhepunkt.“

In der Ferienwoche hieß es für eine Zirkusaufführung üben, üben, üben. André Sperlich vom Projektzirkus hat mit diesen und weiteren Kindern an den Vormittagen ein Programm einstudiert. Nachmittags gab es Ausflüge, Lagerfeuer und Spielangebote. „Gerade beim Zirkus und den Akrobatiknummern kommt es auf Teamfähigkeit an, die Kinder müssen lernen, sich aufeinander zu verlassen“, sagt Martina Müller. Sie ist mit dem Erfolg zufrieden.

Möglich wurde die Unternehmung durch eine großzügige Spende von Uwe Pfleumer. Der Unternehmer wohnt in Werder, seine Berliner Firma „Alupur“ vertreibt und handelt mit Aluminiumprodukten. „Nach der Gründung habe ich lange wenig verdient. Als wir jedoch Gewinne erwirtschafteten, habe ich beschlossen, zehn Prozent davon zu spenden.“ Seit inzwischen zehn Jahren ist er in der Lage, Gutes zu tun. Anfangs wurde „Funpool“ bedacht, ein Verein, der sich um Sportförderung von Kindern gekümmert hat. Seit drei Jahren wird die Tee- und Wärmestube von ihm unterstützt.

Ein monatlicher Scheck von 1500 Euro erreicht regelmäßig die Werderaner Einrichtung. „Projekte wie die Ferienfreizeit werden zusätzlich von mir unterstützt“, sagt Pfleumer. Immerhin noch einmal mehr als 3000 Euro. Dabei ist ihm der persönliche Kontakt sehr wichtig. „Besonders bestürzt war ich, als ich hörte, dass ein achtjährige Junge aus Werder noch nie an einem See war“, berichtet Pfleumer.

Zur abschließenden Vorstellung der Kinder ist er mit seiner Familie gekommen. „Im Zirkus können die Jugendlichen ihre Potenziale ausloten und vielleicht können sie mehr daraus machen“, glaubt der Sponsor. Cornelia Tschoban kann sich das vorstellen. „Ich war in der Akrobatikgruppe, außerdem beim Seiltanzen. Allerdings war das Seiltanzen mit dem Rad nicht einfach“, sagt Cornelia.

Zirkuserfahrungen hatte sie schon in einer Schul-AG gesammelt. „Die Woche hier war toll, ich würde gern dabeibleiben“, so die 14-Jährige. Andreas Koska

Andreas Koska

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })