Potsdam-Mittelmark: Nochmals Änderungen
Ortsbeirat für reines Gewerbegebiet im Norden
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Michendorf - Kurz vor der Bürgerbeteiligung gibt es im Michendorfer Flächennutzungsplan (FNP) noch einmal Veränderungen. Der Ortsbeirat Michendorf beschäftigte sich auf seiner Sitzung am Donnerstagabend mit dem Kartenwerk und sprach sich unter anderem dafür aus, dass das Gewerbegebiet Michendorf-Nord auch tatsächlich als Gewerbefläche ausgewiesen wird. Bis vor kurzem hatte es noch Erwägungen gegeben, die Flächen zwischen B 2 und Caputher Chaussee als Mischgebiet auszuweisen, um dort langfristig auch Wohnbebauung zu ermöglichen.
Davon ist das Gremium nun abgerückt. „Wir haben an anderen Stellen im Ort genug erschlossene Wohnbauflächen“, war die fast einhellige Meinung. Lediglich Ortsbeirat Rüdiger Herzog (Grüne) räumte ein, dass die Grundstücke am Waldesrand durchaus ihren Reiz für Häuslebauer hätten und sich besiedeln ließen. Die Ortsvertreter waren aber der Bitte von Planer und Grundstücksverwalter nachgekommen. Roland Duntze von Berliner „Miete Vertrieb Service“ äußerte die Befürchtung, dass sich in einem Mischgebiet die Ansiedlung von Gewerbe im Hinblick auf den Emissionsschutz schwieriger gestalten würde. „Wir wollen hier aber nur ein eingeschränktes Gewerbegebiet festschreiben“, so Planerin Regina Mackrodt. Die Flächen im Norden des Ortes seien sehr gut für kleinere Betriebe geeignet - da dessen Inhaber hier trotzdem noch ihr Wohnhaus hinbauen können. Zu laut werde es also auch in Zukunft nicht werden.
Unter anderem der Potsdamer Medizingerätehändler „meetB“ will hier sein neues Domizil beziehen (PNN berichteten). Das Gewerbegebiet soll auch auf dessen Wunsch hin direkt von der B 2 aus befahrbar gemacht werden. Eventuell müsse dafür das Ortsschild ein Stück weiter gerückt werden, damit auch die Straßenverkehrsbehörde mitspielt, hieß es. Durch die neue, direkte Zufahrt lasse sich das Gewerbegebiet außerdem auch von den bereits vorhandenen Wohnhäusern im Tulpenweg besser abgrenzen. Lieferverkehr und eventueller Lärm bleiben also draußen. Bepflanzungen auf der Südseite des Gewerbegebietes, auch dafür sprach sich der Ortsbeirat aus, könnten da ein Übriges tun.
Eine weitere Veränderung gibt es in Michendorf West, wo ein bisher als Wald ausgewiesenes Gebiet zwischen Rotdorn- und Kiefernallee nun doch Wohnbaufläche werden soll. Damit werde das Wohngebiet in diesem Bereich arrondiert, war die Begründung. Außerdem werde damit Zusagen nachgekommen, welche die frühere Michendorfer Gemeindevertretung den dortigen Eigentümern gemacht hatte. Dagegen hatte sich eine Bürgerinitiative gegründet, die durch neue Häuser in der Nachbarschaft den Waldcharakter gefährdet sieht. lä
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