Potsdam-Mittelmark: Notstand am Röthepfuhl
Trotz Sanierung verlandet der Dorfteich in Ruhlsdorf weiter
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Trotz Sanierung verlandet der Dorfteich in Ruhlsdorf weiter Teltow. Den zweiten Rundgang durch Teltower Quartiere unternahmen Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) und seine Amtsleiter am Montagnachmittag. Diesmal ging es gemeinsam mit Ortsbürgermeister Berndt Längrich durch den Teltower Ortsteil Ruhlsdorf. Gleich am Röthepfuhl offenbarte sich ein Problem, das die anhaltende Trockenheit im Sommer noch verschärft hatte. Der Teich verlandet trotz seiner Sanierung vor wenigen Jahren zunehmend, denn der Schilfgürtel habe bei niedrigem Wasserstand geradezu ideale Bedingungen, um sich auszubreiten, erläuterte Längrich. Schilf zupfen habe die Untere Naturschutzbehörde jedoch untersagt und darauf verwiesen, es handle sich um ein geschlossenes Biotop. Die Ruhe der nistenden Vögel und anderer Kleintiere auf der Teichinsel dürfe nicht gestört werden, so die Behörde. Darin sehen die Ruhlsdorfer jedoch einen Widerspruch, weil erst durch die Verlandung die Insel jedem zugänglich und damit die Ruhe gestört werde. Deshalb wollen sie sich mit dem Behördenbescheid nicht abfinden, sondern Widerspruch einlegen, um ihr Kleinod zu erhalten. Denn rund um den Röthepfuhl finden viele ihrer Feste statt und mit dem Teich verbinden sich auch Erinnerungen. Noch aus eigener Kinderzeit weiß der Ortsbürgermeister, dass im Pfuhl, dessen tiefste Stelle 1,50 Meter misst, einst sogar gebadet wurde. Wie auch bei anderen Kleingewässern in der Region habe sich jedoch das Defizit an Niederschlagsmengen in den letzten Jahren vergrößert. Außerdem gibt es keinen Zu- und Abfluss für den Teich, weshalb jährlich Grundwasser zugepumpt wurde. Das wird auf lange Sicht aber zu teuer, weshalb die Ruhlsdorfer nach anderen Lösungen suchen. Unterstützung signalisierte bereits die Technischen Universität Berlin, die das Projekt Röthepfuhl als Diplomarbeit vergibt. Ebenso hat sich die Berliner Wasserwirtschaft bereit erklärt, den Druck zu prüfen, um gegebenenfalls ein altes Überlaufsystem des Stahnsdorfer Klärwerkes wieder in Gang zu setzen. Um Wasser aus dem Klärwerk zuzuführen, müsse aber noch eine Leitung zwischen Röthepfuhl und der Hellermannschen Siedlung verlegt werden, erläuterte Längrich. Bürgermeister Thomas Schmidt informierte, es gebe bereits mit Landrat Lothar Koch Gespräche zum Problem Röthepfuhl. Als weiterer Schwerpunkt des Rundganges wurde die Verkehrssituation am Ortsdreieck vor dem Hotel Hammer erörtert. Nicht zu ändern sei die Zunahme des Durchgangsverkehrs, meinte Längrich. Hier habe man in den 90er Jahren versäumt, Fördergeld für Umgehungsstraßen zu beantragen. Lösbar sei hingegen die Parksituation, wenn einige Poller versetzt und Schilder auf Parkmöglichkeiten hinweisen würden. Während der Wunsch, vier Siedlungsstraßen auszubauen, nicht sofort erfüllt werden kann, will sich die Verwaltung um die Reinigung zweier Gullis kümmern. Ebenso sollen in der Dorfstraße Poller ausgewechselt und wucherndes Unkraut an der Teltower Straße entfernt werden. Lob gab es von Längrich vor allem für die Mannschaft des Bauhofes, die den Platz um das Ortsdreieck pflege. Die war bereits gestern wieder im Einsatz und bewies, dass manche Probleme auch schnell gelöst werden können. K. Graulich
K. Graulich
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