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Doch noch ein Asylheim in Teltow: Notunterkunft für 150 Menschen ab November

Teltow - Die Region Teltow trägt schon jetzt die Hauptlast des Flüchtlingszustroms in Potsdam-Mittelmark. Entgegen bisheriger Aussagen aus dem Landratsamt soll jetzt ein weiteres Heim eröffnet werden: Kommende Woche soll in Teltow eine Notunterkunft für 150 Flüchtlinge in Betrieb gehen.

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Teltow - Die Region Teltow trägt schon jetzt die Hauptlast des Flüchtlingszustroms in Potsdam-Mittelmark. Entgegen bisheriger Aussagen aus dem Landratsamt soll jetzt ein weiteres Heim eröffnet werden: Kommende Woche soll in Teltow eine Notunterkunft für 150 Flüchtlinge in Betrieb gehen. Das sagte Kreissprecherin Andrea Metzler am Rande des Tags der offenen Tür in der Flüchtlingsunterkunft in Neuseddin.

Die Unterkunft soll in einem Haus in der Warthestraße entstehen, das dem Kreis gehört, „in der ehemaligen Berufsschule der GRW“, so der zuständige Fachbereichsleiter, Heinz Wachowski. „Für das Haus wird es jedoch keine Dauergenehmigung geben.“ Schuld seien die Brandschutzbestimmungen. Es werde von einer Nutzungsdauer von maximal einem Jahr ausgegangen. Laut Wachowski wird es eine Unterkunft mit Küche für Selbstversorger. Die Region Teltow hat damit Kapazitäten für rund 900 Flüchtlinge.

Doch auch andernorts wird weiter händeringend nach Bleiben gesucht. So prüft der Kreis immer noch, ob eine Leichtbauhalle auf dem Sportplatz des Oberstufenzentrums in Werder (Havel) möglich ist, so Wachowski. Die Halle soll ab Januar 150 Menschen Platz bieten und rund eine Million Euro kosten. „Eine Traglufthalle in Michendorf befindet sich ebenfalls noch in der Prüfung“, bestätigte Wachowski. Das Areal neben der Feuerwache liege in einem Artenschutzgebiet und ein Gutachten müsse erst erstellt werden. Außerdem wird ein Grundstück im Belziger Ortsteil Kuhlowitz als Standort geprüft.

Im Landkreis gibt es bislang sieben Standorte, an denen Flüchtlinge untergebracht sind: in Teltow und Stahnsdorf, in Götz, Bad Belzig, Beelitz-Heilstätten, Schäpe und Brück. Der Kreis stehe vor einer Mammutaufgabe, sagt Kreissprecherin Metzler. „Wir planen immer noch mit den aktuellen Zahlen von August, das sind 2034 Flüchtlinge.“ Mitte Oktober war die Zahl 1200 erreicht, doch jede Woche kommen jetzt weit über 100 Flüchtlinge hinzu. Ab der zweiten Novemberwoche werde es eng, es fehlten allein in Potsdam-Mittelmark laut Metzler knapp 500 Unterkunftsplätze.

Angebote für die Unterbringung bekomme das Landratsamt regelmäßig. „Schätzungsweise 90 hatten wir bislang.“ Oft passe dann aber nicht die Lage, der Preis oder der Zustand des Objekts, „sodass wir das Angebot ablehnen müssen“, sagt Wachowski. „Viele wissen auch gar nicht, worauf sie sich einlassen, denn oft muss wegen des Brandschutzes investiert werden.“ Eine Clearingstelle befasst sich mit den Angeboten. Darunter seien auch viele unseriöse. Björn Stelley

Björn Stelley

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