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Potsdam-Mittelmark: Nun aber zügig

Ende Mai 2006 hält der erste Zug am Teltower Regionalbahnhof – das Umfeld ist alles andere als gestaltet

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Ende Mai 2006 hält der erste Zug am Teltower Regionalbahnhof – das Umfeld ist alles andere als gestaltet Teltow – Mit heißer Nadel wurde die Planung für das Umfeld des künftigen Regionalbahnhofs im Bauausschuss am Dienstag gestrickt. So jedenfalls kommentierte Eberhard Adenstedt (CDU/Grüne) das Konstrukt, das der Ausschuss aus mehreren Varianten zusammenschneiderte. Insgesamt vier Entwürfe hatte Martin Heiland von der Infrastruktur- und Projektentwicklungsgesellschaft in der Sitzung vorgestellt, zuzüglich einer Bestandsaufnahme der örtlichen Situation. Und so hieß das Ergebnis der langen Diskussion für SPD-Vertreter Frank Fromm: „Aus vielen Dingen das Günstigste machen.“ Denn der Zeitdruck für das Projekt ist enorm, weil bereits in der Stadtverordneten-Sitzung am 16.November über den Entwurf abgestimmt werden soll, um noch bis zum 30. November Fördermittel beantragen zu können. Wird der Termin nicht eingehalten, verzögert sich das Vorhaben um ein ganzes Jahr, verdeutlichte Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht die Folgen. Dass dem Bahnhofsumfeld zurzeit noch die Aufenthaltsqualität fehlt, werteten auch die Ausschussmitglieder als größten Mangel. Zwar gibt es eine Bahnhofskneipe, aber noch keine Struktur, die es Reisenden ermöglicht, sich schnell zu orientieren oder Wartezeiten zu überbrücken. Nötig sind also Beschilderung, Infosysteme, Parkplätze und bahnhofstypische Dienstleistungen. Ebenso müsste das Areal gestaltet werden, um sich auch als Tor zur Stadt präsentieren zu können. Konsens gab es im Ausschuss, dass eine Wendeschleife für Busse östlich der Bahnanlagen, auf der Sigridshorst zugewandten Seite eingerichtet werden soll. Gegenüber wollen die Ausschussmitglieder den Park & Ride-Platz mit 60 Stellplätzen etablieren. Vorgesehen sind auch 100 überdachte Fahrradstellplätze. Die Fläche westlich soll Bahnhofsvorplatz mit Grünfläche werden, auch um den Baumbestand zu erhalten und Anwohner vor noch mehr Lärm zu schützen. Aus Sicht der Planer würden sich ein kleiner Laden oder gar ein Supermarkt gut in das Areal einfügen. Ebenso wird im Konzept die im nächsten Jahr öffnende Freizeiteinrichtung „Kinderoase“ in der Bahnstraße berücksichtigt. Auch die Sicht, die Reisende vom Bahndamm haben, rückt nun näher ins Blickfeld der Planer, besonders die Flächen, die gewerblich nutzbar sind, aber noch brach liegen. Nach Meinung des Bauamtsleiters sollte dem Wohn- und Gewerbemischgebiet nicht zu viel Lastverkehr zugemutet werden. Martin Heiland erklärte, dass auf dem Bahngelände auch noch Schienen für Güterzüge liegen würden und in Bahnkreisen bereits über einen möglichen Güterverkehr diskutiert werde. Heiland machte auch deutlich, dass noch viele Grundstücksfragen mit der Bahn und privaten Eigentümern zu klären sind, was Reinhard Frank (Linke.PDS) zu dem Stoßseufzer veranlasste: „Wie soll das alles geschafft werden?" Denn unabänderlich fährt der ersten Zuge am 28. Mai 2006 am Regionalbahnhof ein. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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