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Potsdam-Mittelmark: Nun doch ein Eilverfahren

Bürgerinitiative gegen Güterfelder Nordumfahrung

Stand:

Stahnsdorf – Die Güterfelder Bürgerinitiative „Contra Nord“ strengt nun doch ein Eilverfahren in ihrer Klage gegen den Bau der sogenannten Nordumfahrung des Ortes an. Noch im April hatten die Mitglieder von einem solchen Schritt abgesehen. Sie fürchteten in einem Eilverfahren den Sachverhalt nur „oberflächlich“ klären zu können. Hintergrund für die aktuelle Entscheidung sei eine Mitteilung des Landes an die Gemeinde Stahnsdorf, noch in diesem Jahr mit dem Bau der Landesstraße beginnen zu wollen. Ein Gerichtstermin für die Klage sei jedoch erst in drei bis vier Jahren zu erwarten gewesen – wenn die Straße längst gebaut ist, sagte Inge Schrader, Sprecherin der Contra Nord, den PNN.

„Wir fühlen uns zu diesem Schritt gedrängt“, sagte Schrader. Das Land als Bauherr hätte die Klage aussitzen wollen, kritisierte sie. Nun hoffe man, dass es schnellstmöglich zu einer Entscheidung kommt – „entweder in die eine oder die andere Richtung“, so Schrader. Man wolle endlich Klarheit. Hätte die Klage Erfolg, könnte es zu einem Baustopp für die geplante Straße nördlich Güterfeldes kommen. Schon jetzt bewirkt das Eilverfahren, dass auf den betroffenen Grundstücken der Kläger nicht gebaut werden darf, solange keine Entscheidung gefallen ist.

Für viele lärmgeplagte Güterfelder ist das keine erfreuliche Nachricht. Sie hoffen auf einen schnellen Bau der Landesstraße. Das Problem: Die geplante Umgehung ist Teilstück einer vierspurigen Straße, die Potsdam mit dem Flughafen Schönefeld verbinden soll. Bislang endet die Magistrale wenige hundert Meter vor dem Güterfelder Ortsschild und führt täglich tausende Fahrzeuge direkt durch das Dorf. Als Anfang des Jahres die ersten Arbeiter anrückten und die künftige Trasse frei schlugen, hatten viele auf ein baldiges Ende des Straßenlärms gehofft. Doch nach den Baumfällungen hat sich nichts weiter getan. Wann tatsächlich der Bau der Straße beginnt, sei noch nicht abzusehen, heißt es aus dem Potsdamer Verkehrsministerium. Derzeit werden die Ausschreibungen für die Arbeiten vorbereitet, erklärte Pressesprecher Lothar Wiegand gestern. Aber: Man halte weiter an dem Ziel fest, die Straße im Herbst 2011, parallel zur Fertigstellung des Flughafens Schönefeld, zu eröffnen. Insgesamt will das Land 35 Millionen Euro investieren. Tobias Reichelt

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