Potsdam-Mittelmark: Nur ein Holzhaufen ist noch übrig
Die RFT-Baracke in Kleinmachnow konnte nun endlich abgerissen werden
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Die RFT-Baracke in Kleinmachnow konnte nun endlich abgerissen werden Kleinmachnow. Ein übler Schandfleck in Kleinmachnow ist bald weg: Von der „komplexen" Annahmestelle des volkseigenen Dienstleistungskombinates (DLK) an der Karl-Marx-Straße sind nur noch einige große Holzhaufen zu erkennen. Die große Baracke an der Ecke Förster-Funke-Allee ist eingerissen, bis Mitte Dezember wird das weite Gelände neben der Kita „Freundschaft" von einer Fürstenwalder Spezialfirma beräumt. Danach wird es planiert und mit Wildrasen eingesät. Grundlüche Untersuchungen haben ergeben, dass der Boden frei von Schadstoffen ist. Eines Tages will die Kondor Wessel-Gruppe Mark Brandenburg, die das neue große Ortszentrum errichtet, hier Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften bauen. Bis dahin wird aber sicher noch viel Zeit ins Land gehen. Der CDU-Ortsverband plädiert hingegen dafür, dass hier die von vielen Seiten geforderte dritte Kleinmachnower Grundschule gebaut wird. Wie Ortsverbandsvorsitzender Maximilian Tauscher betont, hat sie dieses Anliegen noch nicht aufgegeben. Angesichts des künftigen Ortszentrums biete sich der Standort an. Die Baracke war Anfang der 1960er Jahre errichtet worden und hatte mit dem Begriff RFT an dieser Stelle das Ortsbild geprägt. Der Name ergab sich, weil hier anfangs vornehmlich Rundfunk- und Fernsehgeräte repariert wurden, dann aber auch Haushaltsgegenstände wie Waschmaschinen und Staubsauger. Zudem war hier ein Verwaltungsstab tätig. Mit der Wende war damit Schluss, es begann der Verfall, dazu kam Vandalismus. Der Grund für den langen Leerstand: Das Gelände gehörte einst der Familie von Hake, die über vielfältigen Grundbesitz in der Gemeinde verfügte und nun Antrag auf Rückübertragung stellte. Das Amt zur Regelung offener Vermögensfragen lehnte das zwar ab, aber die Auseinandersetzungen gingen noch weiter. Erst vor geraumer Zeit hat die Erben-Familie den Anspruch auf das DLK-Grundstück zurückgezogen, worauf es in die Verfügung der Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft überging. Zur Freude der kommunalen Planungs- und Entwicklungsgesellschaft (P+E), die nun für den Abriss zuständig und darüber froh ist. „Die ganzen Jahre lang gab es mit der Dreckecke Ärger. Die Kita klagte über Geruchsbelästigung, die von den freigesetzten Holzschutzmitteln kam, zudem tummelten sich hier viele Ratten. Wir mussten viel für die Beseitigung von Wildwuchs tun", meint P+E-Chef Mielke. Freude über den Abriss herrscht bei den Mietern des benachbarten Grundstücks, das vor 50 Jahren für Mitarbeiter der Biologischen Bundesanstalt errichtet wurde und natürlich auch bei den Bewohnern der neuen Häuser auf der Fläche am Arnold- Schönberg- Ring. 120 Familien sind hier bereits heimisch geworden, die in den vergangenen Wochen eine aufwändig gestaltete Grünanlage erhalten haben. Georg Jopke
Georg Jopke
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