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Ausgezeichnet im Ehrenamt: Der Falkner Falk Witt (r.) aus Körzin.

© Andrea Metzler

Potsdam-Mittelmark: Nur ein politischer Fingerzeig

Benefizgedanke und Ehrenamtliche im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs

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Potsdam-Mittelmark - Es war nur ein Satz und doch ein wichtiger politischer Fingerzeig. Der mittelmärkische Landrat Wolfgang Blasig (SPD) begrüßte bei seiner Ansprache zum Neujahrempfang am Donnerstagabend die Bürgermeisterin der Stadt Brandenburg/Havel, Dietlind Tiemann (CDU), mit den Worten: „Wir pflegen ein gutes Miteinander, seien sie versichert, dass wir ihre Stadt nicht einverleiben wollen.“ Ein Thema, das durchaus Brisanz hat, denn die Bildung eines neuen Großkreises unter Einbeziehung der bisher kreisfreien Stadt Brandenburg/Havel war schon oft in der politischen Diskussion.

Die Veranstaltung in der „Alten Brennerei“ Golzow war ohnehin nicht der Platz für politischen Streit. Im Mittelpunkt stand der Benefizgedanke – für das Hospiz des Evangelischen Diakonissenhauses spendeten die Gäste 1640 Euro – und die Würdigung von Ehrenamtlichen. Zu ihnen gehörte Falk Witt aus Körzin. Der 68-Jährige ist seit 15 Jahren im Naturschutz aktiv, gehört dem Vorstand des Fördervereins Nuthe-Nieplitz-Niederung an. Er ist Falkner, hat eine Hegestation aufgebaut und er ist auch Jäger. „Dabei liegt mir vor allem der Kampf gegen Bleimunition am Herzen“, sagte Witt. „Wertvolles Wildbret wird noch attraktiver, wenn es nicht mit toxischer Munition erlegt wird“, versicherte er.

Über eine Ehrung freute sich auch der Vorsitzende des Nuthetaler Seniorenbeirates, Egon Mücke. Der 73–Jährige engagiert sich unter anderem bei Leseveranstaltungen, vor allem Hans Fallada liege ihm am Herzen, erzählte er. In diesem Jahr seien ein Vortrag und eine Exkursion auf Falladas Spuren geplant. Inzwischen schreibt er auch eine autobiografische Geschichte, „Wenn ich meinen vier Enkeln über die Schulzeit mit Schiefertafel und Griffel vorlese, können sie es sich gar nicht vorstellen, sie wussten gar nicht was es ist", so Mücke. Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Ines-Angelika Lübbe, würdigte in ihrer Laudatio, dass viele Ehrenamtliche ihre Freizeit für andere opfern. Ein Ehrenamt könne aber auch Freude bringen und das Selbstbewusstsein wachsen lassen, sagte sie.

Für den brandenburgischen Sozialminister Günter Baaske (SPD) war die Veranstaltung ein Heimspiel, stammt er doch aus dem wenige Kilometer entfernten Lütte. „Potsdam-Mittelmark hat das Potenzial, in der ersten Liga der deutschen Landkreise mitzuspielen“, schätzte er ein. Dabei verwies er darauf, dass der Landkreis kürzlich von der Europäischen Kommission zur „Europäischen Unternehmerregion“ ernannt wurde.

Andreas Koska

Andreas Koska

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