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Potsdam-Mittelmark: „Nur gesundes Obst gibt guten Wein“

Strenge Juroren bewerteten das Kult-Getränk zum Werderaner Blütenfest

Stand:

Werder - Einen Vorgeschmack auf das Angebot der Obstweine zum kommenden Fest der Baumblüte in Werder (Havel) holte sich jetzt eine sachkundig besetzte Jury. In der Straußwirtschaft „Tiene“ auf dem Wachtelberg bewerteten deren Mitglieder 89 Obstweine von 18 Erzeugern in sechs Kategorien für den Wettbewerb um die Goldenen, Silbernen und Bronzenen Kruken.

„Wir beachten Farbe, Klarheit und den Geruch, um dann die entsprechenden Punkte zu vergeben“, erläuterte Gerhard Opitz, der seit Beginn dieses Wettbewerbs des Werderaner Obst- und Gartenbauvereins zur Jury gehört. Die ersten Kruken wurden noch auf der „Friedrichshöhe“ vergeben, die diesjährigen werden von der Werderaner Blütenkönigin und der Glindower Kirschkönigin erstmals auf der „Bismarckhöhe“ verliehen.“

Die meisten Erzeuger hielten sich an den Spruch der Werderschen: „Nur gesundes Obst gibt guten Wein“. Von den Obstbauern stammt auch der Spruch: „Nichts ist beruhigender, als das Glucksen im Weinballon, wenn er nicht gepanscht ist.“ Auch diesmal haben die Juroren gemerkt, wo mit unlauteren Mitteln nachgeholfen wurde. Nicht zuletzt offenbare sich im Obstwein auch der Charakter seines Erzeugers, hieß es.

Einig waren sich die Juroren über die insgesamt gute Qualität des Jahrgangs 2006 „Je süßer das Obst, je süffiger der Wein“, wissen die Obstbauern. Doch sollte sich jeder vor übermäßigem Genuss hüten. Schon „nach dem zweiten Glas Obstwein erfährst du den Charakter der Menschen“, behauptet der Werdersche. Aber Obstwein mache auch glücklich – den Gast und den Produzenten.

Ein Glück, dass die Geschmäcker verschieden sind. So verzog die Landtagsabgeordnete Saskia Funck arg das Gesicht nach dem Genuss einer Weinprobe: Eindeutig misslungen, lautete ihr Urteil. Doch Reinhard Wende, Doreen Schüler und Ute Märker wogen am Jurytisch nach dem Motto „Sehen, Riechen, Schmecken“ noch einmal ab, so dass auch diesem Wein noch ein paar Punkte blieben.

Am Nebentisch bediente „Tiene“-Chefin Katharina Lindicke das Jury-Team um Gerhard Opitz mit Kerstin Glante, Ingrid Funk, Angelika Thierschmann und Manuela Schumann.

Manfred Lindicke, der Winzer vom Wachtelberg, versorgte die Bewertungskommission am dritten Tisch mit Helga Wollenschläger, den Kirsch- und Blütenköniginnen Doreen Wahnsiedler und Nancy Schöning sowie Hans Eckert. Auch sie fand ihre Favoriten aus dem Angebot der Obstweine heraus. „Kirschwein adelt die Seele“ wird auf der Insel gesagt. Aber den Spitzenwert des Jahrgangs 2006 erhielt diesmal eine Kreation der „Exotin“ Quitte. Mehr sei jedoch nicht verraten. Die Spannung bleibe bis zum Blütenball auf der Bismarckhöhe, sagte Joachim Hintze vom Obst- und Gartenbauverein. Dann werden die Gewinner in den einzelnen Kategorien feierlich verkündet. Wolfgang Post

Wolfgang Post

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