AUS DER KIRCHENGESCHICHTE: Nur Glocke und Gründungsstein erhalten
Die Fahlhorster Kirchengeschichte reicht Jahrhunderte zurück: 1604 hatte Gutsherrin Hypolita von Schlabberndorf ihrem Ort eine Kirche gestiftet, die sie mit einer Stiftung versah. Aus den Zinsen der 1250 Taler sollten Pfarrer, Küster und Kirchenvorsteher bezahlt werden.
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Die Fahlhorster Kirchengeschichte reicht Jahrhunderte zurück: 1604 hatte Gutsherrin Hypolita von Schlabberndorf ihrem Ort eine Kirche gestiftet, die sie mit einer Stiftung versah. Aus den Zinsen der 1250 Taler sollten Pfarrer, Küster und Kirchenvorsteher bezahlt werden. Nur der Turm überlebte dann den 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648). Die Bevölkerung im verwüsteten Dorf war bis auf den Kossäten Erdmann Bannier ausgerottet. Nur langsam lebte der Fahlhorst wieder auf. 1677 kaufte der Friedrich Wilhelm I., der Große Kurfürst, den Ort von den Schlabberndorfs, womit er zum Amt Saarmund gehörte. 1688 wird eine neue Kirche gebaut. Um 1751 beginnt Friedrich II. mit seiner Siedlungspolitik auch Fahlhorst zu beleben. Zwölf Kolonistenfamilien, wahrscheinlich Soldaten, wurden u.a. aus Sachsen angeworben und siedelten sich in Fahlhorst an. 1824 war erneut ein Neubau in Fachwerkausführung nötig, der mit seinen nur 100 Quadratmetern vermutlich die dritte Dorfkirche war. Hier sind Schule und Kirche unter einem Dach. Der Küster, gleichzeitig Lehrer, zieht ebenfalls ein. Die Kombination war für den Gutsherren kostengünstig, der hier in der Pflicht stand. Auch dieser Bau wird nicht alt, denn 1882 wird der heutige, nüchtern gehaltene Backsteinbau errichtet. Wieder sind Schule und Kirche unter einem Dach. Eine der beiden Bronzeglocken in der Glockenstube stammt noch von 1602, die zweite wurde für den 1. Weltkrieg eingeschmolzen. Dem Pfarrer war es zu verdanken, dass die zweite Glocke erhalten blieb. Im 2. Weltkrieg war sie nochmals gefährdet. Jedoch konnte die erst 1927 ersetzte neuere Glocke stattdessen abgeliefert werden. Eine zweite Glocke wurde erst am 1. November 1958 geweiht.
Als 1932 der Bau renoviert wurde, setzte man den Gründungsstein von 1605 in die Wand des Kirchenraumes. Stein und Glocke sind die einzigen Stücke des Baues von 1604. Einklassen-Unterricht fand im heutigen Gemeinderaum bis 1952 statt. kau
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