Potsdam-Mittelmark: Nur Obstwein von hier für“s Blütenfest Obstzüchterverein droht mit Abmahnungen
Werder (Havel) - Die heimischen Erzeuger sollen mit ihren Produkten beim Baumblütenfest wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Das fordert der Vorsitzende des Werderschen Obst- und Gartenbauvereins, Joachim Hintze.
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Werder (Havel) - Die heimischen Erzeuger sollen mit ihren Produkten beim Baumblütenfest wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Das fordert der Vorsitzende des Werderschen Obst- und Gartenbauvereins, Joachim Hintze. Hausgemachter Werderaner Obstwein sei warenzeichenrechtlich geschützt und müsse in Werder gekeltert werden, sagte Hintze gegenüber der Presse. Schwarzen Schafen, die es auf dem Blütenfest immer wieder gäbe, drohte er mit Abmahnungen.
93 Stände mit Obstwein hat der Geschäftsführer des Markenverbandes Havelland-Werder e.V., Wolfgang Heitsch, auf dem Blütenfest 2007 in Werder gezählt. Nur gut die Hälfte davon habe tatsächlich Obstwein aus der Region angeboten, sagte der Patentanwalt gestern den PNN. Laut den derzeit gültigen gesetzlichen Bestimmungen müsse Werder- oder Havelland-Wein zumindest im Land Brandenburg hergestellt werden. Die Produktionsstätte ist nachzuweisen. Das Verwenden von geschützten Marken wie „Werder-Frucht“, „Baumblüte“ oder „Bismarckhöhe“ müsse zudem vom Markenverband genehmigt werden, dem derzeit gut 30 Unternehmen angehören.
„Gegenwärtig leben die wiedergegründeten Obst- und Gartenbaubetriebe vor allem vom direkten Kontakt zwischen Erzeuger und Verbraucher“, so Joachim Hintze. „Das Baumblütenfest bietet hervorragende Gelegenheit dazu. Meist ist der Obstweinverkauf die erste wirklich wirksame Einnahmequelle des Jahres für die Obstbauern.“ Hintze bedankte sich ausdrücklich bei den Werderanern, die acht Tage lang Einschränkungen und Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, sich einbringen und mitfeiern und so ihre Heimatverbundenheit bekunden. „Es ist großartig, wie es eine so kleine Stadt schafft, in ihrer Mitte eine halbe Million Gäste freundlich zu begrüßen.“ Auswüchse müssten indes beseitigt werden, wobei Hintze in den vergangenen Jahren „deutliche positive Veränderungen hin zu einem Familienfest“ sieht. Nur vergleichsweise wenige Besucher würden über die Stränge schlagen und unangenehm auffallen.
„Für ein engeres Miteinander all derer, die ein Interesse am Fortleben des Blütenfestes haben“, setzt sich der Markenverband ein. Unsere Mitgliedsunternehmen bewerten das Fest auch als einen Wirtschaftsfaktor in der Region, so Heitsch. Aus den Werbe-Effekten durch das Blütenfest würden der Stadt nicht unwesentliche Steuereinnehmen erwachsen. Damit sei im besonderen Maße auch die Sanierung der Innenstadt möglich geworden. Zudem sei das Blütenfest ein Dankeschön an alle Verbraucher Werderscher Produkte, so Heitsch. hkx/ldg
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