Potsdam-Mittelmark: Nürnbergstraße in Beelitz wird Anliegerstraße

Beelitz - Trotz Protesten von Anwohnern hat das Beelitzer Stadtparlament die Nürnbergstraße in Beelitz zur Anliegerstraße erklärt. Damit müssen die Bewohner 50 Prozent der Ausbaukosten von 175000 Euro für die Straße bezahlen. Die Bürger hatten gehofft, dass die Straße den Status einer Haupterschließungsstraße bekommt, dann hätten sie nur 30 Prozent berappen müssen. Mit der Forderung hatten sie den Beelitzer Ortsbeirat hinter sich gebracht. Anwohner wie Dagmar Reiche berufen sich auf den Verkehr von außerhalb, der durch das Seniorenheim Negendanks Land entstehen würde. Dementgegen erklärte Bauausschusschef Armin Hilgers (UKB), dass auch ein Seniorenheim, eine Kita oder ein Fleischer eine Anliegerzufahrt nicht zur Haupterschließungsstraße werden lässt. „Selbst der Verkehr zum Seniorenheim ist Anliegerverkehr“, sagte Hilgers mit Verweis auf eine Veröffentlichung des Bundesverwaltungsgerichtes. Auch Stadtverordneter Tilo Köhn (UKB) wies das Ansinnen zurück. Er warnte zudem vor Klagen, die die Sache am Ende schlimmer machen würden. „Wenn das Gericht die jetzige Beelitzer Satzung aufhebt, wird es nämlich teurer.“ Die derzeit moderate Anliegerbeteiligung ließe sich in einer neuen Satzung für den Ortsteil nicht mehr so darstellen. Köhn erinnerte dabei an die jüngere Fichtenwalder Satzung, in der der Beitrag für Anliegerstraßen 70 Prozent beträgt. Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) gab den Bürgern zwar recht, dass das Seniorenheim viel Verkehr produziere, „Der Beitrag orientiert sich aber an der Grundstücksfläche, damit trägt das Seniorenheim ja schon fast die Hälfte der Anliegerkosten.“ Zudem seien Bürgersteige und Lampen bereits durch Fördermittel finanziert worden. „Dafür bezahlen die Bewohner keinen Cent.“ hkx