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Wandern rund um Potsdam: Nuthetal will Wege vernetzen

Vor den Toren Potsdams sollen neue Fuß- und Radwege entstehen, damit mehr Wanderer nach Nuthetal kommen. Die Bauzeit dauert zwei Jahre.

Von Enrico Bellin

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Nuthetal - Die Gemeinde Nuthetal will sich zu einer überregional bekannten Wanderregion entwickeln. Die Gemeindevertretung hat am Dienstagabend die Umsetzung eines neuen Wegekonzeptes beschlossen, das die vorhandenen Rad- und Wanderwege der Region besser verknüpfen und so Rundwege schaffen soll.

Das etwa 45 Kilometer lange Wegenetz vor den Toren Potsdams soll damit attraktiver werden. Kernstück des Programms ist der Neubau einer Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die Nuthe in Höhe des Rehbrücker Eichhörnchenweges. Wenige Hundert Meter entfernt gab es bereits eine Brücke über die Nuthe, die jedoch vor vier Jahren aus Sicherheitsgründen abgerissen wurde.

Landesmittel für neue Brücke

Daneben soll der Rehbrücker Panoramaweg von der Arthur-Scheunert-Allee bis zur Nuthe verlängert werden. „Wir sehen gute Realisierungschancen und hoffen auf eine Förderung des Landes“, sagt Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) den PNN. Der Landkreis habe bereits signalisiert, das Projekt für eine Förderung beim Landesamt für Ländliche Entwicklung vorzuschlagen. Bis Mitte des Monats muss ihre Verwaltung nun die Förderanträge für Landesmittel schreiben.

Hustig rechnet mit Investitionskosten für die Wegeverknüpfung von etwa 150.000 Euro, wovon ein Großteil auf den Brückenbau entfällt. Sie glaubt das Konzept innerhalb von zwei Jahren umsetzen zu können. „Wenn in Potsdam immer mehr Fläche zugebaut wird, sollten die Potsdamer bei uns die Möglichkeit zur Naherholung bekommen“, so Hustig weiter. Schließlich komme man direkt vom Bahnhof Rehbrücke oder von Drewitz aus auf das Wanderwegenetz und kann zwischen beiden Orten entweder ein paar Kilometer entlang des Rehgrabens auf dem Panoramaweg oder größere Strecken laufen, wie etwa zehn Kilometer zum Bahnhof Saarmund, um dann mit dem Zug zurück nach Potsdam zu fahren.

Brücke als Alternative zur Landstraße

Neben dem touristischen Aspekt sollen mit der neuen Brücke über die Nuthe auch die Nuthetaler Ortsteile Philippsthal und Nudow besser an Potsdam und an Rehbrücke angebunden werden. „Die Brücke würde zumeist vorhandene Wege verbinden, die auch mit dem Fahrrad gut zu befahren sind und eine autofreie Alternative zur Landstraße bieten“, sagt Rudi Hommel den PNN. Der Nuthetaler Wanderwegewart hat das Konzept innerhalb eines Jahres ausgearbeitet. „Da die Verwaltung der Gemeinde sowie die Einkaufsmöglichkeiten in Rehbrücke sind, ist die bessere Anbindung der weiter entfernten Ortsteile für Menschen ohne Auto besonders wichtig“, so Hommel, der auch Mitglied des Vereins Potsdamer Wanderfreunde ist und regelmäßig geführte Touren durch die Region anbietet.

In seinem Konzept habe er sich auf wenige Hauptwanderwege konzentriert, die zum Teil in Vorbereitung des Deutschen Wandertages, der 2012 in der Region stattfand, mit neuen Sitzgruppen ausgestattet wurden. „Wir wollen diese Wege stärken, da sie nicht nur Potsdam, sondern auch Michendorf und Ludwigsfelde mit unserer Gemeinde verbinden.“ Seiner Erfahrung nach kommen nicht mehr nur Potsdamer und Nuthetaler zu den geführten Wanderungen. Die Region werde besonders seit dem Deutschen Wandertag auch von Wanderern aus weiter entfernten Landesteilen wie der Lausitz genutzt. Durch die weiten Wiesen- und Hügellandschaften ohne steilere Anstiege sei sie zum Wandern sehr gut geeignet. Zudem bieten besonders die Wege entlang des naturbelassenen Nuthelaufes viele Einblicke in die Natur.

Reiter frustrieren Radfahrer

Auch die vielen Reiter der anliegenden Höfe und Pferdepensionen schätzen die Landschaft, was bei den Wanderern und Radfahrern zuweilen zu Frust führt. „Teilweise wird nebeneinander geritten, sodass Begegnungen mit Fußgängern auf den schmalen Wegen schwierig sind“, so der Wegewart. Zudem würden die Pferdehufe die nicht befestigten Wege teilweise so zertreten, dass Radfahrer danach kaum noch sicher auf ihnen fahren können. „Mit der Konzentration auf wenige Hauptwanderrouten hoffe ich auch, die Reiter davon überzeugen zu können, diese Wege zu meiden“, so Rudi Hommel.

Wenn das Konzept aufgeht, die Wege hergerichtet und ausgeschildert sind und die neue Brücke steht, will die Gemeinde auch das touristische Marketing verbessern. „Dann wollen wir unter anderem eine Wanderkarte herausbringen und uns bei den Potsdamern bekannter machen“, so Bürgermeisterin Hustig.

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