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Potsdam-Mittelmark: Obst und Gemüse werden knapp Lebensmittelausgabe hat oft wenig zu verteilen

Teltow - Viel war es nicht, was die freiwilligen Helfer der Teltower Lebensmittelausgabe am vergangenen Samstag an Bedürftige verteilen konnten. Zum Glück wurden diesmal nur 50 Abholer gezählt, sonst kämen meist 100 Bedürftige in die Potsdamer Straße 34, berichtete Diakonieschwester Ulrike Büttner den PNN.

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Teltow - Viel war es nicht, was die freiwilligen Helfer der Teltower Lebensmittelausgabe am vergangenen Samstag an Bedürftige verteilen konnten. Zum Glück wurden diesmal nur 50 Abholer gezählt, sonst kämen meist 100 Bedürftige in die Potsdamer Straße 34, berichtete Diakonieschwester Ulrike Büttner den PNN. Zwar hätten die Zuteilungen an Käse und Wurst für alle gereicht, doch Obst und Gemüse konnten nur stückweise verteilt werden.

Eine unbekannte Spenderin, die das bemerkt habe, brachte dann noch zwei große Tüten mit soeben gekauften Lebensmitteln, die an eine bedürftige Familie mit zehn Kindern weiter gegeben werden konnten. Gleichzeitig beobachteten die Diakonieschwester und ihre Helfer wie Autos der „Potsdamer Tafel“ durch die Straßen der Stadt Teltow fuhren. Als die „Potsdamer Tafel“ noch vor einigen Monaten die Teltower Ausgabestelle belieferte, war deren Tisch reichlich gedeckt, denn ein großer Teil Spenden von Teltower Märkten kam so auch den Bedürftigen der Region zugute. Doch seit Mai liefert die „Potsdamer Tafel“ nicht mehr. Gründe für den Lieferstopp waren Erkenntnisse einiger Tafel-Mitarbeiter, denen zufolge die Ausgabe in Teltow nicht korrekt verlaufen sei (PNN berichteten).

Gefordert wurde daher, die Leiterin der Teltower Ausgabestelle abzusetzen. Doch der Träger der Ausgabestelle – das Evangelische Diakonissenhaus Berlin-Teltow-Lehnin – teilte diese Auffassung nicht und stellte klar, dass man nicht bereit sei, sich von dem ehrenamtlichen Team der Ausgabestelle zu trennen.

Um das Projekt aus eigener Kraft fortsetzen zu können, wurden über 30 Lebensmittelmärkte der Region angeschrieben und gebeten, ihre nicht mehr verkaufsfähigen Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Fünf davon haben sich bereit gefunden, die Teltower Ausgabestelle zu unterstützen. Auch die Stadt unterstützte den Neuanfang, der nun seit Juni unter dem Namen „Teltower Tisch“läuft.

Doch die Spenden reichen nicht und dass einige Märkte nur die „Potsdamer Tafel“ berücksichtigen, verbittert nicht nur Schwester Ulrike: „Man steht da und hat fast nichts, während die Tafel-Autos nur wenige Meter entfernt an der Ausgabestelle vorbeirollen.“ Gegenüber den PNN verwies Christiane Lühr von der „Potsdamer Tafel“ indes auf den Tourenplan, der schon seit Jahren immer in gleicher Route befahren werde. „Außerdem brauchen wir die Waren auch, denn für unsere vier Ausgabestellen sind alle diese Lebensmittel eingeplant“, erklärte Lühr.

Doch Schwester Ulrike findet es schon seltsam, dass die Tafel-Autos auch am Samstag fahren, obwohl an diesem Tage keine der Potsdamer Ausgabestellen geöffnet sei. „Alle Bemühungen in den vergangenen Wochen, zu erfahren, wohin diese Lebensmittel gehen, um die Bedürftigen darüber zu informieren, sind ohne Erfolg geblieben“, erklärte Schwester Ulrike. Daher befürchte sie, dass im schlimmsten Fall sogar einige Waren verderben statt an Bedürftige verteilt zu werden. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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