HINTERGRUND: Ohne Kahn geht nichts im Spreewald
Staken statt Gaspedal. Wenn im Spreewalddorf Lehde ohne Kahn nichts geht – vier Beispiele:Die Post ist da:65 Haushalte bekommen zwischen April und Oktober Briefe und Päckchen per Kahn zugestellt.
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Staken statt Gaspedal. Wenn im Spreewalddorf Lehde ohne Kahn nichts geht – vier Beispiele:
Die Post ist da:
65 Haushalte bekommen zwischen April und Oktober Briefe und Päckchen per Kahn zugestellt. Zwei, drei Tage hat Postkahnzustellerin Andrea Bunar Muskelkater, dann ist sie wieder voll im Training. Die bisher sperrigsten Auslieferungen des Spreewälder Postkahns: Eine Hollywoodschaukel und eine Gartenhecke.
Geschälte Kartoffeln:
50 Kilogramm geschälte Kartoffeln transportiert Sigrid Lumpe in der Saison jeden Abend mit ihrem Kahn zur Gaststätte „Zum Fröhlichen Hecht“ und zu einem Biergarten. „Das habe ich von meinen Eltern geerbt, seit 25 Jahren schäle ich schon.“ Zum Einsatz kommt eine Kartoffelschälmaschine aus DDR-Zeiten. „Man muss aber alle Kartoffeln noch einmal mit der Hand prüfen“, ergänzt Lumpe.
TIerische Kahngäste: Wenn die sieben Rinder von Sebastian Kilka auf die Weide kommen, steigen sie erstmal in den Kahn. Zwei Boote werden aneinandergebunden – im Konvoi geht es mit den stehenden Rindern ins Grüne. Die älteren Tiere sind Routiniers, wie der 34 Jahre alte Landwirt sagt. „Die steigen von alleine rein.“ 30 bis 50 Mal hat er solche Fahrten schon hinter sich. „Ins Wasser gefallen ist noch kein Tier.“
Wenn es brennt:
Ein Brandalarm geht ein und fünf, sechs Feuerwehrmänner springen in den Löschkahn. Die Sonderanfertigung gibt es seit 1993 – eine Lehre aus einem großen Hausbrand tief in der Lagunenlandschaft. Bis dorthin kamen die Löschzüge auf der Straße nämlich nicht. Mit der Löschpumpe können die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Lehde in den verzweigten Wasserstraßen schnell anlegen.
Jüngster Einsatz: Ein Flächenbrand auf einem Acker. rin
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