Potsdam-Mittelmark: Ordentlich und sauber
Lob für Unterkünfte in Schwielowsee bei Gästebefragung, aber es wurden auch viele Defizite benannt
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Schwielowsee - Besucher der Gemeinde Schwielowsee sind meist „Wiederholungstäter“, die über 50 Jahre alt sind, mit dem Auto anreisen und Natur, Kultur und Wasser erleben wollen. Das ergab eine Besucherbefragung der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin im Auftrag des Schwielowsee Tourismus e.V.. Positiv bewerten die Gäste die Unterkünfte in Punkto Ordnung und Sauberkeit, bemängelt wurden die Einkaufsmöglichkeiten und die Öffnungszeiten.
Auch mit den Verkehrsverbindungen nach 21 Uhr und an den Wochenenden zeigten sich die Befragten unzufrieden, die abends zum Beispiel auch mal ins Theater nach Potsdam oder nach Berlin gehen wollten. Teilweise bemängelt wurden auch die schlechte Beschilderung der Rad- und Wanderwege und fehlende Angebote für Kinder und Jugendliche. Die Parkmöglichkeiten in der Nähe der Fähre und die Straßenbauarbeiten in der Saison stießen auf Unverständnis.
Auf der jüngsten Sitzung des Tourismusausschusses stellte die Vorsitzende des Schwielowsee Tourismus e.V., Birgit Farthmann, die Ergebnisse der Befragung vor. Leider sei der Rücklauf nicht ganz so erfreulich gewesen, aus den drei Schwielowseeortsteilen kamen die meisten ausgefüllten Bögen aus Caputh zurück, nur wenige aus Geltow und Ferch. Die Aussagen der Befragung decken sich indes mit einer Imageanalyse der Fachhochschule für die Gemeinde, die gezeigt habe, dass der Rad-, Wasser- und Kulturtourismus besser vermarktet werden muss, wie Farthmann erklärte.
Sie verwies auf Zahlen der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH, wonach 19 Prozent aller Übernachtungsgäste im Land die Reiseschwerpunkte Kultur, Natur, Gesundheit und Wasser wählen. 37 Prozent aller Reisenden würden im Urlaub Musikaufführungen besuchen, 77 Prozent gelegentlich Sehenswürdigkeiten. „Pauschalangebote werden damit auch für unsere Gemeinde immer interessanter“, sagte Farthmann, die auf die Havelländische Malerkolonie, die Caputher Musiken, die Ziegeleimanufaktur Glindow, die Handweberei Geltow, das Zweiradmuseum und den Fercher Bonsaigarten verwies.
Das vergangene Jahr sei für die Gastgeber der Gemeinde trotz des „goldenen Herbstes“ durchwachsen gewesen, was vor allem an den verregneten und kalten Feiertagen gelegen habe. Im Jahr der Fußball-WM hatte sich der Fremdenverkehrsverein als „beruhigte Fußballzone“ beworben.
Auf zahlreichen Messen hat der Verein, der von der Gemeinde mit 20 000 Euro bezuschusst wird, wieder für die Region geworben. Farthmann freute sich besonders, dass man dabei mit Potsdam, Werder (Havel), Ketzin und Brandenburg (Havel) weiter zusammengerückt ist. Zur nächsten Saison soll eine gemeinsame Wasserwanderkarte herausgegeben werden. Ein bisschen bleibt man aber unter sich: 2007 soll es neue Werbeartikel vom Schwielowsee geben, bedruckte Schlüsselbänder, Kugelschreiber, Bälle und Baumwolltaschen. Ein Jahreshöhepunkt soll dann das „Schwielow-Seefestival“ vom 8. bis 16. September werden. Henry Klix
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