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Potsdam-Mittelmark: Originalgetreu und sicher

Der Fenster-Nachbau für die Bismarckhöhe ist eine knifflige Angelegenheit

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Der Fenster-Nachbau für die Bismarckhöhe ist eine knifflige Angelegenheit Werder - „Es zieht wie Hechtsuppe“, würde der Werderaner sagen, der in die einst so noble Höhengaststätte „Bismarckhöhe“ kommt. Das ist kein Wunder, denn viele Fenster des über 100-jährigen Gemäuers sind abhanden gekommen oder die Scheiben sind zertrümmert. Nach den Vorstellungen der Stadt Werder soll sich das natürlich in den nächsten Jahren so rasch wie möglich ändern, wenn entsprechend Geld zur Verfügung steht. Der Werderaner Tischlermeister Frank Bäker aus der Potsdamer Straße fertigte jetzt bereits Musterfenster für den Aufgangsflur an. Hier können anlässlich des derzeit stattfindenden Baumblütenfestes die Besucher hinaufsteigen, um sich die Havelstadt mit ihrem bunten Flor von der Plattform des Aussichtsturm rund 30 Meter über dem Wasserspiegel der Havel aus anschauen. Der sehr engagierte Freundeskreis Bismarckhöhe e. V. hat die Öffnung ermöglicht Für den Laien wird es nicht sofort ersichtlich, doch die Fensterherstellung sei eine knifflige Sache, erklärte Tischlermeister Bäker. Der Aussichtsturm erhält Kastendoppelfenster mit verziertem Blendrahmen, Futter und einem so genannten „raumseitigen Draufrahmen“. „Dem Denkmalschutz entsprechend müssen die Fenster den Originalen mit ihrem schlichten Schmuck gleichen.“ Vorlagen können unter anderem historische Bilder sein. Doch wohl kaum einem Handwerksmeister wird es gelingen, davon genaue Maße abzunehmen „Deshalb habe ich den Flügel eines noch gut erhaltenen Saalfensters ausgebaut und mit in meine Werkstatt genommen“, erläutert Bäker. Dort nahm er den Profilkamm zur Hand, dessen feine stählerne Nadeln die Fensterprofile auf den Millimeter genau „ertasteten“. Die Maße wurden dann auf die Zeichnungen des Werderaner Ingenieurbüros Kagel übertragen. Jetzt konnte der Tischlermeister seine Drechselbank in Gang setzen, um die Schmuckelemente anzufertigen. Die Werderaner Glaserei Hilmer setzte schließlich bruchsicheres Verbundsicherheitsglas ein. Nun ist auch die Meinung der Besucher zu den Musterfenstern gefragt. Wolfgang Post

Wolfgang Post

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