Potsdam-Mittelmark: Origineller Sport für originellen Ort Caputher Kunstradfahrer feiern 100. Jubiläum

Schwielowsee · Caputh - Ein origineller Sport für einen originellen Ort, hatten sich wohl die Caputher gedacht: Vor 100 Jahren hat die Kunstradgeschichte am Schwielowsee begonnen. Otto Sommer gründete mit radsportbegeisterten Caputhern im Frühjahr 1905 den Arbeiter-Radfahrer-Verein (ARV) „Freiheit“. Wie in der Caputher Sportchronik zu lesen ist, nutzten die Radsportler anfangs einfache Tourenfahrräder für den Saalradsport, der heute als Kunstfahren bekannt ist. Der Tanzsaal bei Liesche, heute „Müllerhof“, bot genügend Platz. Später kamen Wander- und Radrennfahrer sowie eine starke Motorradgruppe hinzu. Dem 1907 gegründeten zweiten Radsportverein, dem „bürgerlichen“, gehörte mit Wilhelm Gutschmidt einer der populärsten Sportler Capuths an. Zwischen 1921 und 1928 war er fünfmal deutscher Meister. Mit Gold bei der Europameisterschaft krönte Gutschmidt seine Laufbahn. Nach dem zweiten Weltkrieg war er es, der den Hallenradsport in Caputh wieder belebte. An viele weitere Namen wird man sich bei der Festveranstaltung am Donnerstag (1. September) erinnern, um 18 Uhr soll das Jubiläum im Sportvereinshaus an der Michendorfer Chaussee begangen werden. Viele Ehemalige werden erwartet, Bürgermeisterin Kerstin Hoppe und der Präsident des Brandenburgischen Radsport-Verbandes Walter Röseler, werden sie willkommen heißen. Auch an die Reigenfahr- und Radballerfolge wird man dann nochmal zurückdenken. Bis heute ist das Paar Rolf Pockrandt und Wolfgang Thurley das Aushängeschild des Caputher SV. 1965 kehrten sie von den DDR-Schülermeisterschaften als Vize zurück, jetzt sind sie „dienstältestes“ Radballpaar in der Oberliga Berlin-Brandenburg. Im Kunstfahren sind seit einigen Jahren die Geschwister Krien deutschlandweit bekannt. Am 3. September ist für Kunstrad- und Radballfans ein Jubiläumsturnier in der Caputher Schulsporthalle geplant (Beginn: 11 Uhr).Wolfgang Post

Wolfgang Post