Potsdam-Mittelmark: Ortsbeirat hilft bei der Tätersuche
Töplitzer Resolution nach Nazi-Schmierereien
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Werder (Havel) - Hakenkreuzschmierereien mit Neonazi-Parolen, SS-Runen und rassistischen Sprüchen haben in den vergangenen Tagen für Unruhe in Töplitz gesorgt, das Staatschutzkommissariat ermittelt gegen die unbekannten Täter. Zwischen den Schmierereien befanden sich auch massive Drohungen und Verleumdungen gegen den betroffenen Töplitzer Unternehmer (PNN berichteten). Der Ortsbeirat hat die Schmierereien am Dienstagabend scharf verurteilt. Eine Ordnungspartnerschaft mit Vertretern des Rathauses, der Polizei, der Bürger und der Geschädigten soll bei der schnellen Aufklärung helfen. „Töplitz war nie ein Anlaufpunkt für Rechtsextreme und wird es auch nicht werden“, sagte Ortsbürgermeister Frank Ringel. Soweit solche Tendenzen in der örtlichen Autotuningszene entstehen sollten, müssten sie im Keim erstickt werden.
Die Schmierereien waren in der Nacht zum 22. Mai am Alten Weinberg an Wänden und Toren von Gebäuden sowie an einem Anhänger aufgetaucht, die einem Reiterhofbetreiber gehören. Der vermutet, dass die Schmierereien aus Auseinandersetzungen zwischen ihm und einem ehemaligen Mieter resultieren. „Es sieht so aus, dass man sich der rechten Szene bedient, um hier Stimmung zu machen oder privatrechtliche Interessen außerhalb des Rechtsweges durchzusetzen“, sagte Ringel. Die Gegenpartei solle „bedroht und eingeschüchtert“ werden. „Der Ortsbeirat und auch alle Einwohner verurteilen diese widerrechtliche Art der Auseinandersetzung, die nicht auf unsere Insel gehört“, so Ringel. „Durch diese Handlung, welche eine Straftat darstellt, ist ein enormer Schaden für das Image des Ortes entstanden. Auch haben sich die Verursacher damit in eine Szene katapultiert, die es durch das Zusammenstehen aller gesellschaftlichen Kräfte im Ort mit aller Macht zu bekämpfen gilt.“
In einer am Dienstagabend vom Ortsbeirat, Werders Bürgermeister Werner Große und anwesenden Gästen verabschiedeten Resolution wird darauf verwiesen, dass Werder am 25. Mai den Titel „Ort der Vielfalt“ verliehen bekommen hat. „Der Bürgermeister nahm die Auszeichnung auch im Namen der Bürger des Ortsteiles Töplitz entgegen“, heißt es in der Resolution. „Zur Bewerbung, die von der Stadtverordnetenversammlung einstimmig unterstützt wurde, haben auch die Töplitzer ihren Beitrag eingebracht und sich damit gegen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus positioniert.“ Das Ausmaß an rechtsradikalem Gedankengut habe in Töplitz und darüber hinaus für Empörung und Abscheu gesorgt. „ Wir verurteilen diese Handlungen auf das Schärfste und fordern eine Aufklärung dieser Vorgänge. Wir fordern alle demokratischen Kräfte unserer Gemeinde auf, jeder Form von Extremismus entschieden entgegenzutreten.“ hkx
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