Potsdam-Mittelmark: Ortsentwicklung nach Plan
Entwurf des Flächennutzungsplans erneut vorgelegt / Enser: weniger Bauland als in alten Plänen
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Stahnsdorf - Nach der Sommerpause können Stahnsdorfs Gemeindevertreter erneut beraten, wie sich der Ort künftig entwickeln soll. Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) hat den Entwurf des Flächennutzungsplans (FNP) vor wenigen Tagen erneut unter www.stanhsdorf.de öffentlich gemacht, nachdem er das Planwerk in einer der jüngsten Gemeindevertretersitzungen zurückgezogen hatte.
Der FNP definiert innerhalb des Ortes die Art der Flächennutzung, er skizziert Gemeinbedarfs-, Verkehrs- und Grünflächen sowie Bauland. Nachdem im Mai erkennbar wurde, dass der von der Verwaltung vorgeschlagene Entwurf im Ortsparlament keine Mehrheit finden wird, zog ihn der Bürgermeister zurück. Nun sind auf den 137 Seiten zahlreiche Ergänzungen gemacht worden. Neu ist u.a. eine Bevölkerungsprognose innerhalb des bestehenden Siedlungsgebiets sowie eine mögliche Bevölkerungsentwicklung auf Basis neuer Bauflächen. Insgesamt geht der FNP von einem Zuwachs der Einwohnerzahl bis zum Jahr 2020 von gegenwärtig etwa 13 500 auf 17 140 aus.
Dem Bereich der Siedlungsplanung wurde eine Gegenüberstellung der Wohnbauflächen des jetzigen FNP-Entwurfs zu den Entwürfen aus dem Jahr 2000/01 zugefügt. Damit reagiert Bürgermeister Enser auf die Kritik der Stahnsdorfer SPD. Diese hatte eine zunehmende Bebauung und Verdichtung moniert. Die Ausweisung neuer Baugebiete lehnt die SPD ab, stattdessen plädiert sie für eine Nachverdichtung und das Schließen von Baulücken. Durch die Gegenüberstellung werde „deutlich, dass die Flächenausweisungen in Relation zu den Entwürfen von 2000 und 2001 erheblich reduziert und nicht ausgeweitet wurden“, so Enser. So hat sich die Wohnbaufläche in Stahnsdorf gegenüber der Planung vor sieben Jahren um 4,6 Hektar reduziert. Im damals noch selbständigen Ortsteil Güterfelde waren 2001 noch 10,3 Hektar als neue Wohnbaufläche ausgewiesen. Jetzt sind es 7,6 Hektar.
In dem FNP-Entwurf sind Flächen neu bestimmt worden. Für reichlich Diskussion wird die teilweise Umwandlung des Beethovenwäldchens in Bauland sorgen. An der Alten Potsdamer Landstraße ist eine Sonderfläche für Freizeit und Sport definiert. Im Techno Park ist ein Standort für eine Skateranlage planungsrechtlich gesichert. Interessant auch: Das heute als Seniorenheim genutzte Schloss Güterfelde wird als 1,59 Hektar große Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung Hotel, Bildung und Kultur dargestellt. So soll eine verträgliche Nutzung planungsrechtlich ermöglicht werden, wenn das Pflegeheim in dem denkmalgeschützten und sanierungsbedürftigen Gebäude aufgegeben wird. Peter Könnicke
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