Potsdam-Mittelmark: Ortsputz wird keine Dauereinrichtung
Wilhelmshorster Tisch sieht Eigentümer und öffentliche Hand in der Pflicht für besseres Ortsbild
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Wilhelmshorster Tisch sieht Eigentümer und öffentliche Hand in der Pflicht für besseres Ortsbild Michendorf-Wilhelmshorst. Über 50 verwilderte und verwahrloste Grundstücke inmitten der begehrten Wohnlage von Wilhelmshorst haben Aktive des „Wilhelmshorster Tisches“ jetzt fotografisch festgehalten, um gegenüber der Verwaltung den unhaltbaren Zustand zu dokumentieren. Matthias Engst bemüht sich als Sprecher des Tischs um eine Änderung, weil von einigen Grundstücken auch Gefahren für Passanten, vor allem aber spielende Kinder ausgehen. Zur Verbesserung des Ortsbildes sollte ein Arbeitseinsatz am Sonnabend erste Impulse geben. Statt aber – wie zuerst geplant – private Grundstücke zu beräumen, wurden die öffentlichen Flächen um Goetheplatz und Bahnhof in einen ansehnlichen Zustand versetzt. Die Initiative wollte nicht – abgesehen von rechtlichen und versicherungstechnischen Bedenken – privaten Eigentümern ihre Verpflichtung zur Pflege und Unterhaltung ihrer Grundstücke entheben. Mit Unterstützung der Schule und engagierter Bürger wurde in fünfstündiger Arbeit Erfreuliches geleistet, ganz abgesehen von dem verbindenden Effekt für die sich teilweise fremden Neubürger, die sich kennen lernen konnten sowie dem erzieherischen Aspekt bei Schülern, die sich künftig überlegen werden, ihre Trinkflasche achtlos in die Büsche zu schmeißen. Ein kräftiges Frühstück in der Bahnhofsgaststätte Forelle, vom Wilhelmshorster Tisch spendiert, stärkte die Aktiven zur halben Zeit, so dass der Einsatz in guter Erinnerung bleibt und eine notwendige Wiederholung zu gegebener Zeit sicher auf offene Ohren stoßen würde. Das wäre wahrscheinlich schon in Bälde nötig, wenn der Ort keine ABM-Kräfte mehr zur Pflege der öffentlichen Flächen erhält. Aber eine Wiederholung ist nicht geplant, betonte Klaus Schwegmann vom Wilhelmshorster Tisch. „Es kann und soll nicht zu einer Dauereinrichtung werden, dass immer wieder einige Wilhelmshorster für die andern, die gedankenlos den Ort verschandeln, einspringen.“ Vielmehr ist die Frühlingsaktion als Auftakt einer Kampagne zu verstehen, die alle Grundstücksbesitzer des Ortes einbindet, um die eigenen Grundstücke zu pflegen, damit sie nicht als Negativbeispiel für Verwilderung und Müllabladeplatz stehen. „Das gilt für Private ebenso wie für die öffentliche Hand.“ rs
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