Potsdam-Mittelmark: Ortsteile sollen verbunden werden
Die Gemeinde Nuthetal erhält ein Rad-, Wander- und Reitwegekonzept
Stand:
Nuthetal - Ein Rad-, Wander- und Reitwegekonzept für Nuthetal soll nach dem Willen der Gemeindevertreter zügig vorangetrieben werden. Der beauftragte Landschaftsplaner Josch Bender will bis zum Sommer die Vorschläge für das Radwegenetz vorlegen, bis zum Jahresende könnte auch zu den Reitwegen Klarheit bestehen. Vorrang habe der Bau straßenbegleitender Radwege zwischen Nuthetals Ortsteilen, dann soll der Ausbau touristischer Routen forciert werden. Bauliche Maßnahmen für Wanderwege seien in der Regel nicht notwendig, hier stehe später lediglich die Aufgabe der Markierung, so Bender. Am 3. März soll er dem Fachausschuss für Ortsentwicklung vom Planungsfortschritt berichten.
Etwa 80 Kilometer Wege habe er in Nuthetal seit dem Spätsommer 2008 befahren und deren Zustand erfasst, sagte Bender den PNN. Das größte Defizit: Radwege an den Ortsverbindungsstraßen fehlen nahezu komplett. Gespräche mit den Straßenlastträgern von Land und Kreis laufen, um deren Ausbauplanungen zu ermitteln. Von überregionaler Bedeutung sind Radwege wie die Spargel- oder die Teltow-Nuthetal-Route und der Ernst-von-Stubenrauch-Weg, die die Kommune kreuzen. Auch die 2001 von der Arbeitsgruppe „Rad- und Wanderwege“ der Lokalen Agenda Bergholz-Rehbrücke ausgeschilderten fünf Rundwege sollen berücksichtigt werden.
Eine gute Nachricht konnte Nuthetals Bauamtsleiter Torsten Zado bereits präsentieren: Der erst vor zehn Jahren gebaute Radweg zwischen Bergholz-Rehbrücke und Saarmund soll noch in diesem Jahr saniert werden. Baumwurzeln haben hier zu gefährlichen Deckenaufbrüchen geführt. Ein genaues Datum für den Baubeginn ist nach Information des Landesbetriebes für Straßenwesen Brandenburg noch offen.
Da das Land indes den dringend benötigten Radweg an der L 771 zwischen Saarmund und Tremsdorf nicht bauen wird, könnte die Gemeinde das Projekt selbst übernehmen, schlägt Bender vor. Zu prüfen wäre die Möglichkeit eine Förderung aus dem ILE-Programm (Integrierte ländliche Entwicklung) oder über das Projekt „Schulwegsicherung“ des Infrastrukturministeriums.
Bereits im Juli 2007 hatten sich die Nuthetaler Gemeindevertreter für die „Förderung des Fußgänger- und Radverkehrs zwischen den Ortsteilen Nuthetals und gemeindlich übergreifend“ ausgesprochen. Im März 2008 berichtete Bender dem Fachausschuss über entsprechende Erfahrungen aus seinem Schwielowsee-Projekt. Fast alle Parteien hatten das Thema in ihr Wahlprogramm aufgenommen. Es gehe um Schulwegsicherung, Mobilität für Ältere, touristische Erschließung und Lebensqualität, hieß es seitens der Gemeindevertretung. Angestrebt wird in diesem Zusammenhang auch der Bau eines Radwegs von Saarmund zum Michendorfer Gymnasium. Grundsätzlich soll gewährleistet werden, dass zumindest in den kulturellen Zentren der Kommune alle Veranstaltungen sicher erreichbar sind, denn am Wochenende sind Ortsteile vom öffentlichen Nahverkehr abgeschnitten.
Parallel zu einer Reihe von Radwegen sollten auch Reitwege angelegt werden, schlägt Bender vor. Vorbild könnte ein in Beelitz bereits umgesetztes Projekt sein. Die Resonanz der angesprochenen Reiterhöfe sei positiv. Ute Kaupke
Ute Kaupke
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: