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DIE GOLDENEN KRUKEN 2005: Panschen wird gerochen

Bei den Spitzen-Obstweinen war die Jury einig / Goldene Kruken vergeben

Stand:

DIE GOLDENEN KRUKEN 2005Bei den Spitzen-Obstweinen war die Jury einig / Goldene Kruken vergeben Kategorie 1: Sauerkirsche: Johannes Hoffmann (85 Punkte); Kategorie 2: Rote und Weiße Johannisbeere: Obsthof LIndicke (Weiße Johannisbeere / 89 Punkte); Kategorie 3: Schwarze Johannisbeere: Obsthof Schultz (80 Punkte); Kategorie 4: Erdbeere: Fred Mix (83 Punkte) Kategorie 5: Pfirsich/Pflaume/Himbeere: Obstbau Lehnst (Himbeerwein/80 Punkte); Kategorie 6: Fruchtvielfalt: Obstbau Lehnst (Blaubeerwein/97 Punkte) Werder - Die Goldenen, Silbernen und Bronzenen Kruken für die besten Obstweine 2005 sind vergeben. Auf dem gestrigen Blütenball wurden die besten Hersteller hausgemachter Weine geehrt. Unter den Gewinnern finden sich altbekannte Namen wie die Obsthöfe Lindicke und Schulz. Gleich zwei Goldene Kruken für die „exotische“ Kategorie Pfirsich/Pflaume/Himbeere sowie für einen vorzüglichen Blaubeerwein erhielt der Obsthof Lehnst. Vor der Auszeichnung hatte die Jury harte Arbeit zu verrichten. Immerhin waren 80 Proben von Obstbauern und Gartenbesitzern zu verkosten. „Wir beachten die Farbe, die Klarheit, den Geruch und lassen uns von unserem eigenen Geschmack leiten“, erklärte der Juryvorsitzende Baldur Martin. Zu den Verkostern gehörten unter anderem die Landtagsabgeordnete Saskia Funck und Ex-Blütenkönigin Doreen Schüler. Die „Kellermeister“ der vorgestellten Obstweine sind reine Amateure, doch sie verstehen etwas von ihren Hobby, wie die Jury feststellte. „Ein totaler Reinfall war nicht dabei“, erklärte Joachim Hintze, Vorsitzender des Werderaner Obst- und Gartenbauverein als Ausrichter des nunmehr achten Wettbewerbes. Obwohl: „Den einen Erdbeerwein will ich nicht noch mal kosten“, räumte Saskia Funck ein. Und mit hohem Bogen goss ihre Jurynachbarin Anette Gottschalk den Rest des Schluckes aus der gleichen Flasche in den Sammelbehälter und schüttelte sich, als hätte sie an Essig genippt. Riechen, gucken, schmecken – weg damit. Einen kräftigen Schluck Mineralwasser, ein Häppchen Käse oder Weißbrot, um die Geschmacksnerven etwas zu neutralisieren, und weiter ging es zum nächsten Krukenkandidaten. Winzer Manfred Lindicke und Joachim Hintze schenkten flink nach in der Straußwirtschaft auf dem Wachtelberg. Fragen tauchten auf, weil manchmal der Geschmack oder der Geruch nicht zur verweinten Frucht passten. „Es ist bei manchen Früchten wie beispielsweise den Himbeeren schwer, den charakteristischen Geschmack zu definieren“, erläuterte Martin. Auch der Preiselbeerwein roch leicht nach Erdbeere. So ist eben alles tatsächlich eine echte Geschmackssache. „Panschen wird gerochen“, betonte ein Jurymitglied voller Überzeugung. Mancher „Obstweinwinzer“ soll ja mit Alkoholzusatz versuchen, seinen „guten Tropfen“ noch edler zu machen. Dafür gibt es Punktabzug. Manchmal unterschieden sich die Verkoster sehr in ihren Bewertungen. Aber bei den Spitzenweinen waren sie sich einig: „Diese Weiße Johanna ist eine Ausnahme und mit das beste, was uns angeboten wurde“, verkündete Baldur Martin, der auch nach 42 Verkostungen noch sachkundige Auskünfte geben konnte. Wolfgang Post

Wolfgang Post

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