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Im Sommer dicht: Wer am Gemünde parkt, kommt mitunter nicht mehr raus.

© privat

Potsdam-Mittelmark: Parkchaos am Gemünde

Anlieger fordern Sperrung der Straße zwischen Caputher Bahnhof und Havel / Konzept angekündigt

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Schwielowsee - Kathrin Koschwitz ist es Leid: In der Stichstraße vom Bahnhof Caputh zum Caputher Gemünde herrscht zwar Parkverbot. In der Saison hält sich aber kaum jemand daran. Die Straße, die voriges Jahr an sich für Radfahrer und Anlieger auf drei Meter Breite asphaltiert wurde, ist dicht an dicht mit Autos bestanden. Seit Mai dieses Jahres bemüht sich die Anwohnerin bei der Kreis- und der Gemeindeverwaltung, Abhilfe zu schaffen. Jetzt hat sie ihr Problem im Bauausschuss der Gemeindevertretung vorgetragen – und überzeugende Fotos über die Zustände vorgelegt.

Für Radfahrer, Fußgänger und Kinder, die die leicht abschüssige Straße mit dem Roller runterfahren, sei das Parkchaos eine Riesengefahr. „Ich kämpfe auch als Mutter darum, dass sich da was ändert.“ Denn die Autofahrer könnten wegen der Enge nur rückwärts wieder zurück auf die Hauptstraße kommen – und sehen dann kaum, was sich hinter ihnen abspielt. Für Rettungsdienste sei schon gar kein Durchkommen.

Koschwitz fürchtet, dass die Poller, die das Rathaus vor einigen Wochenenden an einer Straßenseite aufgestellt hat, nicht viel ändern werden. Sie fordert umklappbare Poller, so dass die Straße, die direkt am Gemünde endet, nur noch für Anwohner mit Schlüssel zu befahren ist.

Im Bauausschuss gab es Verständnis für das Anliegen, von den Problemen mit dem ruhenden Verkehr sei allerdings nicht nur dieser Bereich der Gemeinde betroffen. Versenkbare Poller, so Bauamtleiterin Kerstin Murin, habe das Verkehrsamt „aus Sicherheitsgründen“ abgelehnt. Schon die sogenannte „Einziehung“ sei problematisch: Sie würde bedeuten, dass die öffentliche Straße als Rad- und Anliegerstraße „umgewidmet“ wird. Wer mit dem Auto einfach nur näher ans Gemünde will, könnte das dann nicht mehr.

Murin schlug deshalb vor, aus dem Parkverbot erstmal ein Halteverbot zu machen. Die Knöllchen würden dann etwas teurer, zudem könnte man auf einem Zusatzschild mit dem Abschleppdienst drohen. Bauausschussmitglied Thomas Hartmann (SPD) – seines Zeichens Verkehrsplaner – schlug vor, Halteverbotsschilder an beiden Straßenseiten aufzustellen, „auch wenn das unlogisch ist“. Zu den vorgelegten Fotos analysierte er: „Die Leute parken links, weil rechts das Parkverbotsschild steht.“ Wenn auch die neuen Schilder nichts nutzen, könnte man immer noch den nächsten Gang einschalten.

Nebenher denkt die Verwaltung nach, in dem Bereich einen neuen Parkplatz auszuweisen. Die Bahn habe der Gemeinde auf der anderen Gleisseite ein Grundstück angeboten. Neben dem Gemünde ist der Standort offenbar auch Anlaufstelle für die Fußgängerbrücke, die zum Strandbad führt. Bürgermeisterin Kerstin Hoppe kündigte derweil an, dass mit dem nächsten Haushaltsentwurf auch ein Verkehrskonzept für die Gemeinde auf die Tagesordnung rücken soll. Experten sollen prüfen, wo die Not am größten und wie sie zu bekämpfen ist. „Das Problem besteht besonders in der Badesaison ja zum Beispiel auch in Ferch“, sagte Hoppe. Henry Klix

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