Potsdam-Mittelmark: PDS vermisst klare Ziele für den Verkehr
Potsdam-Mittelmark - Die PDS-Fraktion von Potsdam-Mittelmark vermisst im derzeit diskutierten Verkehrsentwicklungsplan die Formulierung spezieller Ziele durch den Landkreis. „Der Kreis sollte seine eigenen Interessen gegenüber Land und Bund eindeutig vertreten“, erklärte die Abgeordnete Annemarie Kersten gegenüber der Presse.
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Potsdam-Mittelmark - Die PDS-Fraktion von Potsdam-Mittelmark vermisst im derzeit diskutierten Verkehrsentwicklungsplan die Formulierung spezieller Ziele durch den Landkreis. „Der Kreis sollte seine eigenen Interessen gegenüber Land und Bund eindeutig vertreten“, erklärte die Abgeordnete Annemarie Kersten gegenüber der Presse. Aus Sicht der PDS müsse ein integriertes Verkehrskonzept die Mobilität aller Einwohner sichern, doch auch das vorliegende Konzept lege seinen Schwerpunkt auf den Straßenbau, so die Verkehrsexpertin der Kreis-PDS. „Seit 1999 nimmt bundesweit der individuelle Autoverkehr ab“, stellte Annemarie Kersten fest. Das erfordere aber auch ein Umdenken in der Planung von Verkehrssystemen, wie etwa auf das Zweibahnsystem im Einzugsbereich großer Städte. Bei einigen Straßenbauvorhaben sieht Kersten einen direkten Widerspruch zwischen Kreis- und Bundes- oder Landesinteressen, wie etwa bei den Ortsumfahrungen Michendorf und Güterfelde. „Hier werden große Schneisen durch gerade erst neu gebildete Gemeinden geschlagen.“ Doch die Menschen würden die Planungen sehr ernst nehmen, wie man an den zahlreichen Bürgerinitiativen merke. „Die werden aber immer wieder abgebügelt“, stellte die Kreistagsabgeordnete fest. Bei den Planungen zur Netzverknüpfung der Bundesstraßen B 1, B 2 und B 273 um Potsdam stünden die Interessen der Straßenplaner denen des Kreistages entgegen, so Kersten Doch jetzt hätten die Planer wieder neue Varianten gefunden und würden das ganze „Ortsumgehung Potsdam“ nennen. In einigen Fällen, wie etwa in Beelitz oder auch Belzig, seien solche Ortsumgehungen zwar sinnvoll, doch: „Wer legt eigentlich die Ortsumgehungsstraße fest? Die Leute vor Ort werden nie vorher gefragt“, kritisiert die Abgeordnete. Der Entwurf für den Verkehrsentwicklungsplan liegt seit nunmehr einem Jahr vor, doch wurde er dem Kreisentwicklungsausschuss lange Zeit nicht unterbreitet. „Warum eigentlich nicht?“, fragte Kersten. Den so sei die Erarbeitung des neuen integrierten Verkehrskonzeptes vollständig an den Kreistagsabgeordneten vorbei gegangen. Mit den Potsdamern aber sei man gut im Gespräch über ein künftig gemeinsames Verkehrskonzept. Wie berichtet, soll am 10. Juni eine gemeinsame Sitzung der Verkehrsausschüsse von Potsdam und Potsdam-Mittelmark stattfinden. Eine Einigung zwischen Landkreis und Landeshauptstadt gilt als Voraussetzung für den Bau der so genannten Havelspange zwischen B 1 und B 2. W. Gutzeit
W. Gutzeit
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