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Potsdam-Mittelmark: Personalkostenstelle statt Panoramaweg

Nuthetaler Gemeindevertreter schichten 7000 Euro für Akademie „2. Lebenshälfte“ um

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Nuthetal - Aufatmen bei der Akademie „2. Lebenshälfte“ in Bergholz-Rehbrücke. Die 7000 Euro für eine Personalkostenstelle für 2006 können nun doch im aktuellen Verwaltungshaushalt bereitgestellt werden. Die Nuthetaler Gemeindevertreter gaben auf ihrer Sitzung am Dienstag mit nur drei Gegenstimmen und einer Enthaltung den Haushaltsbeschluss für das aktuelle Jahr frei und beschlossen, 10 000 Euro für die Arbeiten am Panoramaweg aus dem Vermögenshaushalt herauszunehmen und davon die Personalkostenstelle zu finanzieren. Das Geld steht zur Verfügung, weil ein Rechtsstreit mit dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung voraussichtlich in diesem Jahr keine Arbeiten am Panoramaweg ermöglichen werde, so Ortsparlamentsvorsitzende Annerose Hamisch-Fischer (PDS).

Schulden in Höhe von 1,59 Millionen Euro drücken die Gemeinde Nuthetal. Auf der einen Seite soll durch die Angleichung der Grund- und Gewerbesteuer – was für viele in der Gemeinde Nuthetal eine Erhöhung bedeutet – das Schuldenloch im Haushalt saniert werden. Auf der anderen Seite sei ein rigider Sparkurs nötig. Wie Kämmerer Stephan Ranz erklärte, sei nur so gewährleistet, die Schulden bis zum Jahr 2013 zu tilgen.

Erika Haenel (Bündnis 90/Grüne) plädierte für Selbsthilfe und ehrenamtliche Arbeit. „Es gibt mehrere Vereine wie die Chorgemeinschaft und die Ortsvereine, die für ihre Arbeit kaum Geld von der Gemeinde bekommen“, so Haenel. Für sie sei es daher nicht nachvollziehbar, dass die Akademie „2. Lebenshälfte“ trotz der schlechten Haushaltssituation mit einer Forderung von 7000 Euro komme.

Rudolf Bauer (SPD) hielt dagegen, dass die Arbeit mit den Senioren durch die Gemeinde weiterhin finanziell gefördert werden müsse. Erst recht dann, wenn die Verwaltung allein über 5000 Euro für einen Findling nebst Metallplatte ausgibt, der als Hinweisschild zum Verwaltungsgebäude dienen soll. „Frechheit“, nannte Bauer diesen Vorgang mehrmals und forderte die Verwaltung auf, bei solchen Themen mehr Sensibilität an den Tag zu legen.

Annerose Hamisch-Fischer erklärte, dass das ehrenamtliche Engagement der Akademie „2. Lebenshälfte“ schon sehr stark ausgeprägt sei. So habe die Akademie angeboten, sich vertraglich bei der Gemeinde zu verpflichten, die Pflege des Brinkmannplatzes zu übernehmen. „Da die Gemeinde zur Pflege des Platzes verpflichtet ist, kann sie so 6000 Euro im Jahr sparen“, sagte Hamisch-Fischer. Die Arbeit der Akademie müsse auch deshalb weiterhin gesichert sein, da die Zahl der Senioren ständig wachse.

In der Gemeinde wolle man nun in den kommenden Monaten über Alternativen nachdenken, um in Zukunft die Personalkostenstelle in der Akademie „2. Lebenshälfte“ auch ohne finanzielle Zuschüsse aus der Gemeinde zu erhalten. Denn die Akademie hat schon für das Jahr 2007 einen Kostenzuschuss von 12 000 Euro beantragt. Dirk Becker

Dirk Becker

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