Petzows alte Schule wird umgebaut: Petzow bekommt ein Schlosscafé
Die alte Schule am Eingang des Schlossparks Petzow soll ab Mitte Februar umgebaut werden. Dort soll es einmal Karten für den Park geben, der ebenfalls umgestaltet wird.
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Werder (Havel) - Der Petzower Ortskern kann sein historisches Antlitz komplett wiedererlangen. Nachdem Ende vergangenen Jahres bereits zwei Türme der ehemaligen Schlossmauer wieder errichtet wurden und die Renovierung des Schlosses in diesem Jahr abgeschlossen werden soll, soll Mitte Februar die Sanierung der alten Schule am Schlosspark beginnen. Wie deren Eigentümer Klaus Kosakowski den PNN bestätigte, traf die entsprechende Baugenehmigung vor Kurzem bei ihm ein. Die Sanierung ist ein wichtiger Baustein, um das gesamte Parkensemble wieder öffentlich nutzbar zu machen.
Zunächst sollen die Arbeiten im Inneren der Schule beginnen. „Im Schulhaus soll ein Café entstehen, im Anbau sollen zur bestehenden Wohnung drei weitere hinzukommen“, so Kosakowski. Die Schule am Ende der Zelterstraße, einer Sackgasse, steht schräg gegenüber des Petzower Schlosses und ist in der Straßenflucht leicht nach hinten versetzt. „Das kommt daher, das hier früher eine Wendeschleife für Pferdekutschen war“, so Kosakowski. Die will er wieder andeuten: Der Fußweg zur Schule soll in einem leichten Bogen von der Straße wegführen. Straßenseitig soll es nur wenige Tische für Cafégäste geben, im Innenhof sollen dafür mehr Tische entstehen. Ihnen müssen vorher noch zwei Gewächshäuser aus DDR-Zeiten weichen.
Café soll 2017 öffnen
Kosakowski hofft, das Café je nach Witterung bereits im Spätsommer eröffnen zu können. Spätestens 2017 jedoch sollen die Arbeiten abgeschlossen sein – genau 200 Jahre nach dem Bau der alten Schule. Die Fassade will der Bauherr mit sogenanntem Offenputz in den Originalzustand versetzen: Mit horizontalen und vertikalen Linien soll der Putz so eingeritzt werden, dass es aussieht, als sei die Fassade mit Steinplatten verkleidet. Zu den Investitionskosten wollte sich Kosakowski nicht äußern.
In Petzow freut man sich über den baldigen Baubeginn. „Es ist wichtig, dass sich auch neben dem Schloss alles zum Guten wendet“, so der Heimatvereinsvorsitzende Karl-Heinz Friedrich. Im Schloss, das inzwischen einer Berliner Grundstücksgesellschaft gehört, entstehen derzeit wie berichtet 34 Wohnungen. Sie sollen im Verlauf des Jahres fertig werden.
In der Schule sollen später auch die Eintrittskarten für den Schlossgarten verkauft werden. Seit Jahren plant Klaus Kosakowski, das Gelände mit einer Fläche von 30 000 Quadratmetern umzugestalten und öffentlich zugänglich zu machen – bisher scheiterte das unter anderem an der fehlenden Baugenehmigung für die alte Schule. Der Eingang des Gartens gegenüber der Schule, der einst vom Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné angelegt wurde, soll von zwei Gebäuden mit einer Fläche von jeweils 90 Quadratmetern gesäumt werden: Im rechten Gebäude soll hauptsächlich Obst gelagert werden, links sollen Toiletten sowie ein Seminarraum entstehen. Die entsprechenden Bauanträge habe Kosakowski im Dezember abgegeben. „Da es sich im Gegensatz zur Schule um einfache Gebäude handelt, hoffe ich, auch schnell eine Baugenehmigung zu bekommen“, so der Investor.
Noch in diesem Jahr mit dem Schlossgarten beginnen
Mit ersten Arbeiten im Garten, der einmal freitags bis sonntags für fünf Euro Eintritt zu besichtigen sein wird, soll bereits im März begonnen werden. So sollen Wege und Parkplätze angelegt und die alten Brunnen für die Bewässerung des Parks reaktiviert werden. „Wenn die Bewässerung wieder funktioniert, kann auch das Spalierobst entlang der Gartenmauer angepflanzt werden“, so Kosakowski. Er hofft, noch in diesem Jahr mit der Gestaltung des Schlossgartens beginnen zu können. So soll ein 800 Quadratmeter großer Nutzgarten mit Gemüse und Beerenobst angelegt werden. Dazu soll ein 2 500 Quadratmeter großer Hortensiengarten entstehen und im Eingangsbereich ein weiterer Blumengarten.
Neben dem ummauerten Schlossgarten ist ein 10 000 Quadratmeter großer Wiesengarten mit Wildblumen geplant. „Zum Wasser hin sind dort bereits Wildrosen gepflanzt und im hinteren Bereich sind die Maulbeerbäume wieder hergerichtet“, so Klaus Kosakowski. Zur Wiese könne man aber erst gelangen, wenn die Wege durch den Schlosspark fertig sind.
Im kommenden Jahr soll auch das Haus des künftigen Gärtners gebaut werden. Dafür seien jedoch noch Änderungen im Bebauungsplan nötig, sagte Kosakowski. „Das Haus soll statt wie geplant in der Mitte des Gartens eher am Rand entstehen, das macht planerisch mehr Sinn“, so der Bauherr. In dem 160 Quadratmeter großen Anwesen soll neben der Wohnung des Gärtners auch ein etwa 50 Quadratmeter großes Atelier für Künstler entstehen.
Neben dem Gärtnerhaus und den beiden Gebäuden am Eingang soll als viertes Gebäude eine 160 Quadratmeter große Pergola im Schlosspark entstehen – ein eingeschossiges Wohnhaus, in das Klaus Kosakowski selbst einziehen will.
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