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Potsdam-Mittelmark: Petzow und die Bankenkrise

Sanierung des Schlosses noch nicht finanziert / Gute Auslastung im Resort

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Schwielowsee - Von der weltweiten Bankenkrise ist jetzt auch das Schloss Petzow betroffen: Schon seit vier Jahren wird der Ausbau des denkmalgeschützten Schinkel-Baus zum Hotel angekündigt. Zwar seien die Finanzierungsgespräche bereits kurz vor dem Abschluss gewesen, sagte Investor Axel Hilpert. Mit dem Einbruch der Finanzmärkte hätten sich aber neue Hindernisse ergeben. Der Touristik-Unternehmer möchte das Schloss Petzow nach eigenen Angaben zu einem Fünf-Sterne-Hotel mit 75 Suiten sanieren und ausbauen – es handele sich dabei um die größere von zwei geplanten Varianten. „Es ist diejenige, die sich banktechnisch am besten tragen wird“, so Hilpert. Das Hotel „Schloss Petzow“ soll der zweite Baustein für Hilperts „Resort Schwielowsee“ werden.

Die Kosten gab er gestern mit 20 Millionen Euro an. Die Deutsche Kreditbank, Hilperts Partner für das bereits errichtete Hotel „Seaside Garden“ mit Ferienhäusern an der Schwielowseestraße, suche für das Schloss Petzow eine Partnerbank, die mitfinanziere. Hilpert geht davon aus, dass Anfang Juli dazu entschieden werden kann. Das Land Brandenburg sei an der Finanzierung zu knapp 30 Prozent mit Fördergeldern beteiligt. Laut Hilpert könne mit den Bauarbeiten begonnen werden, sobald die Geldfragen geklärt sind. „Mit den Bauleuten ist das alles so vorbereitet.“ Auch die Baugenehmigung liegt bereits vor.

Unterdessen ist Hilpert mit der Auslastung des Hotels „Seaside Garden“ hochzufrieden, im April wurde der neue Vier-Sterne-Urlaubsstandort drei Jahre alt. Die 124 Zimmer und 20 Appartements in Ferienhäusern seien zu 52 bis 60 Prozent ausgelastet, sagte Hilpert gestern – im Eröffnungsjahr hatte die Auslastung freilich noch bei 69 Prozent gelegen. Hilpert betonte, dass die jetzige Auslastung weit über dem Brandenburger Durchschnitt liege und er damit auch in der Region der „Spitzenreiter“ sei. Als richtiger Schritt habe sich die Eröffnung des „Eventcenters“ im März vergangenen Jahres erwiesen, 60 Prozent der Gäste seien aus dem Tagungs- und Businessbereich, 40 Prozent Individualreisende.

Hilpert erklärte gestern, dass er den umstrittenen Landeplatz für ein Wasserflugzeug vor dem Resort zur Wirtschaftlichkeit des Projektes nicht benötige. „Ich dachte, ich schaffe damit ein tolles Highlight in der Region, aber jetzt haben die Leute Angst wie 1834 vor der Nürnberger Eisenbahn.“ Das luftfahrtrechtliche Genehmigungsverfahren läuft noch. Wie berichtet wurden von der Luftfahrtbehörde bereits Einschränkungen bei der beantragten Zahl von 100 Flügen pro Monat angekündigt. Henry Klix

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