Potsdam-Mittelmark: Petzower Kirche geklaut

Schwielowsee - Ein trauriges Nachspiel hat der Tag des Offenen Ateliers für die Caputher Malerin Oda Schielicke: Wie sie erst jetzt bei der Vorbereitung einer neuen Ausstellung bemerkte, ist ihr offenbar an jenem ersten Maiwochenende, als mit 57 anderen Kunstschaffenden im Landkreis auch ihre Türen offenstanden, ein Bild gestohlen worden. Das Bild „Petzower Kirche“ war vor fünf Jahren in der expressiven Phase der bekannten Malerin entstanden. „Es stand neben dem ,Petzower Schloss’ in meinem Fundus, die Bilder waren wie zwei Geschwister.“

Das ungerahmte Ölbild auf Leinwand ist 40 mal 50 Zentimeter groß, gestern hat Schielicke den Diebstahl bei der Polizei angezeigt. Die Künstlerin zeigte sich tief enttäuscht von dem Diebstahl am Tag des offenen Ateliers.

„Ich lade meine Besucher nicht nur in mein Atelier ein, sondern stelle auch mein schönes Fleckchen Erde am Caputher See zum Verweilen und Betrachten ein, verteile meine Bilder auf Staffeleien in meinem Garten, hänge Kinderarbeiten an Wäscheleinen und freue mich einfach, wenn sich die Besucher hier wohl fühlen.“ Den Gästen bringe sie sehr viel Vertrauen entgegen, „ich denke auch, dass es kultivierte Menschen sind, die in unsere Ateliers kommen“. Manchmal würden sich die Besucher in ein Gemälde verlieben und möchten es erwerben. Jeder wisse auch, dass Künstler verhandlungsbereit seien. „Es ist ja schön, dass es jemanden gab, der an diesem Bild so viel Gefallen fand, dass er es unbedingt mitnehmen musste, aber es ist durchaus keine Art, es deshalb feige und hinterhältig zu stehlen. Aber vielleicht hat derjenige einfach nur vergessen, es zu bezahlen.“

Schielicke betonte, dass sie von ihrer Kunst leben muss und sich dennoch auch in verschiedenen Projekten sozial engagiert und ihre Bilder für Versteigerungen zu wohltätigen Zwecken zur Verfügung stellt. „Ich will an das Gewissen desjenigen appellieren, der sich an meinem Bild vergriffen hat.“ hkx