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Potsdam-Mittelmark: Pfahlhäuser umstritten

CDU und Freie Bürger befürworteten Uferbebauung im Ferienresort

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CDU und Freie Bürger befürworteten Uferbebauung im Ferienresort Werder - Ein erweiterter Planentwurf für das Ferienresort am Schwielowsee ist am Donnerstag mehrheitlich von der Werderaner Stadtverordnetenversammlung gebilligt worden. Dafür votierten die CDU-Mehrheitsfraktion und die Freien Bürger, dagegen sprachen sich SPD, PDS und Bündnisgrüne aus. Unter dem Strich: 17 zu 6 Stimmen. Umstritten waren vor allem acht neu geplante Reihenhäuser, die auf Pfählen im Uferbereich entstehen sollen. Noch am vergangenen Donnerstag waren sie im Bauausschuss einmütig abgelehnt worden. In der Zwischenzeit habe Investor Axel Hilpert seine Pläne in der CDU-Fraktion noch einmal detailliert vorgestellt und offene Fragen klären können, sagte Bauausschussvorsitzender Wolfgang Gäding (CDU). Wichtig sei die Aussage gewesen, dass die Pfahlhäuser auf dem Land und hinter dem Schilfgürtel entstehen sollen. Hilpert habe zudem darauf hingewiesen, dass die Ferienhäuser auf Anregung des Reiseveranstalters TUI, der das Resort international vermarkten wolle, in die erweiterte Planung eingegangen seien. Abgelehnt wurden indes auch von der CDU die ebenfalls geplanten sechs kleinen Bootshäuser im Schilfgürtelbereich. Nur unter dieser Bedingung wurde dem Planentwurf zugestimmt. Bestandteil des Plans ist auch eine Vergrößerung des Hotels durch eine Zusammenführung mit dem ursprünglich geplanten Apartmenthaus. Aus 70 und 34 wurden auf diese Weise 130 Zimmer – der Rohbau wurde im August bereits so eingeweiht. „Der Investor hat hier seine Grenzen ausgelotet“, stellte Baldur Martin von den Freien Bürgern fest. Dessen ungeachtet stimme seine Fraktion dem erweiterten Planentwurf zu. Wichtigstes Argument sei, dass die Lebensqualität der Petzower Einwohner durch die neuen Pläne nicht berührt werde. Zudem seien in Brandenburg schon genug Investoren vergrault worden, betonte Martin. Anders sah es die SPD/BGNW-Fraktion. „Die Uferzonen sind sehr sensibel und sollten in unserer Region grundsätzlich von Bebauung freigehalten werden“, betonte Ditmar Wick. Fraktionschefin Jutta Bours-Wein monierte, dass der Investor seine veränderten Pläne lediglich in der CDU-Fraktion persönlich vorgestellt habe. Gitta Gessinger von den Bündnisgrünen kritisierte, dass bereits vom Investor geschaffene Tatsachen geduldet und gleichzeitig weitere Genehmigungen zu Lasten der Landschaft genehmigt würden. „Jeder normale Bürger hätte mit Auflagen rechnen müssen“, betonte sie. Vor einer möglichen „Lawine“ warnte Ditmar Wick. Auch andere Grundstückbesitzer könnten jetzt darauf drängen, den Uferbereich zu bebauen. Bürgermeister Große sieht diese Gefahr nicht. Er betonte, die Billigung der Uferbebauung gelte lediglich für das Ferienresort im Zusammenhang mit einem vorhabenbezogenen Bebauungsplanentwurf. Dieser geht jetzt in das Beteiligungsverfahren. Danach wird er den Stadtverordneten nochmals zur Abwägung der Einwände und Anregungen sowie zur Beschlussfassung vorgelegt. Hagen Ludwig

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