Potsdam-Mittelmark: „Philantow“ wird Treffpunkt für Jung und Alt
Teltower Mehrgenerationenhaus wurde am Samstag eröffnet
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Teltow - Es ist ein eher ungewöhnlicher Name, auf den das neue Teltower Mehrgenerationenhaus getauft worden ist: „Philantow“. Verbinden soll sich damit der Anspruch, Gutes für andere zu tun. Denn das Wort stammt vom „ Philanthropen“, wurde ergänzt mit der lokalspezifischen Endung „-tow“ von Teltow. Inzwischen gehe das Wort aber den meisten schnell über die Lippen, stellte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) bei der Auftaktveranstaltung am Samstag fest.
Stolz verwies Schmidt in seiner Ansprache auf das ehrenamtliche Engagement, dass in Teltow größer sei als in anderen Kommunen des Landkreises. Den vielfältigen Aktivitäten von Vereinen und Initiativen sei es zu verdanken, dass die Projektidee vom Miteinander der Generationen in einem Haus so schnell umgesetzt werden konnte. Den Bedarf hatte die Leiterin des Kita-Eigenbetriebes Solveig Heyn schon früh erkannt: „Nach Teltow ziehen besonders viele junge Familien mit Kindern, die sich einen Treffpunkt zum Kennenlernen wünschten, wo man auch Unterstützung in Alltagsfragen erhält“, sagte Heyn. Daher sei das Angebot in kurzer Zeit gut angenommen worden. Besonders gefragt seien die Krabbel- und Spielgruppen, für die nun die Räume der ehemaligen Bürgel-Schule ausreichend Platz bieten. In das neue Domizil zog Anfang des Jahres auch das Familienzentrum ein, das zuvor noch Räume in der Kita „Rappelkiste“ nutzte.
Heiter und freundlich präsentierten sich am Samstag die Kurs- und Seminarräume den zahlreichen Besuchern und das gemütliche Café lud zum Verweilen ein. Seinen Respekt zollte der SPD-Landtagsabgeordnete Jens Klocksin „all denen, die das hier gestemmt haben“. Beeindruckt war auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche, denn die Konkurrenz um den Zuschlag für die vom Bund geförderten Mehrgenerationenhäuser sei groß gewesen – nur ein Projekt sollte pro Landkreis unterstützt werden. Die Mittelmark habe aber im bundesweiten Wettbewerb mit ihren Konzepten besonders überzeugt, sagte Reiche, weshalb auch gleich zwei Projekte den Zuschlag erhielten: Das Teltower als erst-- und das Nuthetaler Mehrgenerationenhaus als zweitplatziertes. Hinter den Kulissen legten sich Reiche und die SPD-Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein beim Bundesfamilienministerium ins Zeug, um beide durchzusetzen.
Der große Zuspruch von Jung und Alt bei der Feier am Samstag gab ihnen recht. Während die Jüngsten sich auf der Hüpfburg und beim Kinderschminken vergnügten, informierten sich Eltern und Großeltern über die Kursangebote, die vom autogenen Training über Wirbelsäulengymnastik bis zu Computerkursen reichen. Auch Malkurse für jedes Alter werden angeboten und neben Lesekreisen gibt es Informationsabende. Ein Kooperationsprojekt mit der Mädchenzukunftswerkstatt ist die Babysitterkartei, die Akademie „2.Lebenshälfte“ lädt hier zum Stammtisch der Wunschgroßeltern ein und Rechtsanwalt Frank Fromm gibt kostenlos Rat bei Problemen im Alltag. Dass sich die Kommune nicht allein auf das Ehrenamt verlässt, sondern sich selbst engagiert, zeigt bereits die Trägerschaft des Hauses durch den Kita-Eigenbetrieb. „Ich wünsche mir, dass das Projekt in Teltow ein fester Bestandteil der Politik wird“, meinte Bürgermeister Schmidt. Beispielhaft stellte er sich anschließend selbst hinter den Bratrost, um Würstchen zu grillen. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich D
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