Potsdam-Mittelmark: Pilz-Experten bekommen Förderscheck Umweltministerium lobt Aufklärungsarbeit
Potsdam-Mittelmark - Das feuchte Wetter lässt sie derzeit aus dem Boden sprießen: Giftige genauso wie essbare Pilze. „Im Juli haben vor allem Pfifferlinge Saison“, erklärt Wolfgang Bivour, Vorsitzender des Landesverbands der Pilzsachverständigen.
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Potsdam-Mittelmark - Das feuchte Wetter lässt sie derzeit aus dem Boden sprießen: Giftige genauso wie essbare Pilze. „Im Juli haben vor allem Pfifferlinge Saison“, erklärt Wolfgang Bivour, Vorsitzender des Landesverbands der Pilzsachverständigen. Um Hobby-Pilzsammler vor Vergiftungen zu schützen, organisieren die Mitglieder des Verbandes regelmäßig Führungen durch die besten Pilzgebiete der Region. Im Potsdamer Umland sei vor allem der Königswald beliebt bei Pilzsammlern, sagt Ute Schmidt, eine der beiden Beraterinnen in Werder (Havel). Als Pilzexpertin steht sie aber auch im Kontakt mit Krankenhäusern und diagnostiziert im Notfall, welchen giftigen Pilz ein Patient gegessen hat. Dazu, sagt sie, reiche oft schon ein kleines Stück des Pilzes.
Die ehrenamtliche Arbeit des Landesverbandes wurde vom brandenburgischen Umweltministerium am Freitag mit einem Förderscheck über 2 150 Euro gewürdigt. „Das Geld werden wir für Informationsmaterial wie Plakate und Flyer verwenden, die wir an Schulen oder Arztpraxen verteilen“, sagte Bivour gestern gegenüber den PNN. Auch die Weiterbildung der 28 im Verband organisierten Pilz-Experten werde so finanziert.
Im Jahr 2010 war es landesweit mehrfach zu Pilzvergiftungen gekommen, auch mit Todesfolge. Sammler hatten den giftigen Grünen Knollenblätterpilz mit essbaren Pilzen verwechselt. Oft seien Selbstüberschätzung und Leichtsinn der Grund. Unerfahrenen rät Bivour deshalb, Pilzarten mit Lamellen an der Hut-Unterseite zu meiden. Unbedenklicher seien zumindest in Brandenburg meist Arten, deren Unterseite eine schwammartige Struktur aufweise. Bestehe der Verdacht, ein giftiges Exemplar verzehrt zu haben, müsse in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. In diesem Jahr sind Bivour noch keine Fälle bekannt, das aber könne sich schnell ändern. Der Juli sei ungewöhnlich feucht gewesen – ein ideales Klima für Pfifferlinge und Co. Bivour schränkt aber ein: „Sollte es, wie angekündigt, in der kommenden Woche wieder heiß und trocken werden, ist es mit dem Pilzesammeln erstmal vorbei.“ alm
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