Potsdam-Mittelmark: Platte mit Zukunft
Richtfest im Oberstufenzentrum Werder: Im August ist Verwandlung des Schultyps Erfurt abgeschlossen
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Richtfest im Oberstufenzentrum Werder: Im August ist Verwandlung des Schultyps Erfurt abgeschlossen Werder - Wer im Schultyp Erfurt Unterricht hatte, staunt, was sich aus dem muffigen Typenbau machen lässt. Im Oberstufenzentrum Werder zeige sich einmal mehr, dass die Platte Baujahr 1970 lebensfähig ist, wie es gestern hieß. Es wurde Richtfest für die Erweiterung der Lehrausbildungsstätte gefeiert – wie von Theaterrängen lauschten die Azubis aus drei Fluretagen den Reden der Politprominenz. Die von Architekt Walter Krüger aus Berlin konzipierte Eingangshalle atmet schon jetzt Atmosphäre. Mit viel Glas an der Fassade wird ein Teil der hellen Rohbau-Luftigkeit auch nach der Fertigstellung im August kommenden Jahres erhalten bleiben. Dank beeindruckender, durch hohe Fassadenpfeiler charakterisierten Anbauten am Verbinder ist aus dem Doppel-T-Gebäude ein einfaches T in Breite des Hauptflügels geworden. Frühere Flure konnten den zu kleinen Unterrichtsräumen zugeschlagen werden, die angedockten Flure geben den Blick frei auf die repräsentative Eingangshalle. Auf der anderen Anbauseite entstand Platz für eine Cafeteria mit kleiner Küche. Das Lehrerzimmer – gestern probehalber schon voller Sekt schlürfender Pädagogen – wurde größer und das Kunstkabinett im Obergeschoss wird durch ein breites Oberlicht angenehm erhellt. Nur für eine Dachterrasse reichte das Geld nicht, wie Architekt Krüger bedauerte: „Das ist eine Aufgabe für die nächste Generation.“ Dabei lässt sich der Kreis bei dem Vorhaben, das Oberstufenzentrum fit für die Zukunft zu machen, nicht lumpen. 7,3 Millionen Euro werden dafür in diesem und im nächsten Jahr investiert, wobei 70 Prozent Fördermittel von EU, Bund und Land sind. Bleiben für den Kreis noch 2 Millionen. Kein Wunder, dass sich Landrat Lothar Koch (SPD) und eine Reihe von Kreistagsmitgliedern gestern vom Baufortschritt überzeugten. Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) freute sich über einen „guten Tag für Werder“. Er nutzte die Gelegenheit, um für die unmittelbar benachbarte Bismarckhöhe zu werben, deren Wiederaufbau sich Stadt und Förderer auf die Fahnen geschrieben haben. „Vielleicht kann der große Saal ja mal als OSZ-Mensa genutzt werden“, meinte er augenzwinkernd. Denn das Mensagebäude des Oberstufenzentrums wurde schon vor vier Jahren aufwändig ausgebaut und saniert. Auch mit den laufenden Arbeiten ist das Großprojekt des Kreises auf dem 74 Meter hohen Galgenberg noch nicht abgeschlossen, wie OSZ-Schulleiter Kurt Thiel informierte. Im Erdgeschoss des Wohnheims der Schule soll ein Labor eingebaut werden. Und die drei Wohnheimetagen müssen überholt werden. Thiel hofft, dass die Bauarbeiten in zwei Jahren ein Ende haben. Dennoch werden auch darüber hinaus noch einige Provisorien bestehen. Bis zum Jahr 2008 müssen die derzeit 1800 Lehrlinge auch in Containern unterrichtet werden. Denn bei der Modernisierung hat sich der Kreis schon auf sinkende Schülerzahlen eingestellt und gespart: Die Baulichkeiten sind nur für knapp 1300 Schüler ausgelegt. Henry Klix
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