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Potsdam-Mittelmark: Polizisten massiv angegriffen

Eskalation der Gewalt am Samstag auf der Insel

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Werder (Havel) - Zu massiven gewalttätigen Auseinandersetzungen und Angriffen auf die Polizei ist es am Samstagabend beim Baumblütenfest auf der Werderaner Insel gekommen. Gegen 20 Uhr habe es vor allem im Bereich der Uferbühne mehrere Schlägereien zwischen einzelnen Gruppen angetrunkener Jugendlicher gegeben, teilte Polizeisprecher Torsten Ringel mit. Als Polizeibeamte einschritten, seien sie massiv angegriffen worden. Sie wurden von den Tätern mit Flaschen, Steinen, Holzlatten und anderen Gegenständen beworfen. Nur durch das Zusammenziehen zusätzlicher Polizeikräfte habe man weitere Übergriffe verhindern können, so Ringel. Vier Polizeibeamte wurden leicht verletzt, ein Einsatzfahrzeug wurde leicht beschädigt. Insgesamt seien etwa 150 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 23 Jahren an den gewalttätigen Auseinandersetzungen beteiligt gewesen, sagte Ringel den PNN. Die Polizei nahm 14 von ihnen wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs vorläufig fest. Am Sonntag waren alle wieder auf freiem Fuß. Die Ermittlungen laufen jedoch weiter. Mehrere Tatverdächtige, die unter anderem aus Brandenburg/Havel und Potsdam stammen, seien der Polizei bereits einschlägig bekannt. Einen politischen Hintergrund habe es nicht gegeben, so Ringel.

Insgesamt registrierte die Polizei am Samstag auf dem Blütenfest 23 Straftaten, davon sieben gefährliche Körperverletzungen. 29 Tatverdächtigen wurde für die Dauer des Blütenfestes ein Platzverweis ausgesprochen. Auffällig sei laut Polizeisprecher Ringel gewesen, dass am Samstag bereits am Nachmittag viele vor allem junge Blütenfestgäste stark alkoholisiert waren und eine hohe Aggressivität zeigten. Mehrmals habe die Polizei bereits zu diesem Zeitpunkt einschreiten müssen, um Schlägereien zu unterbinden. Im Gegensatz zum Samstag sei das Fest am Sonntag aus polizeilicher Sicht indes ruhig verlaufen, so Ringel.

Insgesamt waren am Wochenende in Werder (Havel) rund 250 Polizisten im Einsatz. Hinzu kamen Kräfte vom Bundesgrenzschutz in den Zügen und auf dem Bahnhof sowie private Sicherheitsdienste und Ordnungskräfte der Stadt Werder. Vor allem mit Blick auf den bevorstehenden Maifeiertag und das darauffolgende Wochenende will die Polizei laut Ringel mit einer hohen Präsenz und konsequentem Einschreiten für einen friedlichen Verlauf des Blütenfestes sorgen. ldg

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