Von Tobias Reichelt: Pop-Stars geben Nachhilfeunterricht Die Musikgruppe „beFour“ leitete eine Sportstunde für 550 Kinder aus drei Werderaner Schulen
Werder (Havel) - Für Jasmin, Juliane, Vivien und Pauline aus der Klasse 3b war es die schönste Sportstunde in ihrem Leben. Selbst nach dem Auftritt ihrer musikalischen Idole, der Jugendmusikband „beFour“ gestern in der Werderaner Havelauenhalle, war die Aufregung bei den Mädchen von der Töplitzer Inselschule noch groß.
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Werder (Havel) - Für Jasmin, Juliane, Vivien und Pauline aus der Klasse 3b war es die schönste Sportstunde in ihrem Leben. Selbst nach dem Auftritt ihrer musikalischen Idole, der Jugendmusikband „beFour“ gestern in der Werderaner Havelauenhalle, war die Aufregung bei den Mädchen von der Töplitzer Inselschule noch groß. „Ich fand das so cool“, sagte die achtjährige Jasmin, während sie weiter von einem Bein auf das andere sprang – so wie sie es gerade gelernt hatte: Sechs Schritte nach rechts, sechs Schritte nach links und die Hände kräftig über dem Kopf zusammenklatschen.
Eine ganze Schulstunde hatten die vier Popmusiker von „beFour“ gestern in Werder verbracht, um knapp 550 Schülern von der Töplitzer Inselschule, der Dümichen Schule und der Carl-von-Ossietzky-Schule den Tanz zu ihrem neuen Lied „Ding-A-Dong“ beizubringen. Unter dem Motto „Spaß am Sport mit beFour“ hatten die Popstars, bekannt aus einer Super-RTL-Fernsehsendung, die Schüler auf ihre Tour durch insgesamt 200 Schulen in Deutschland zum Sportunterricht der anderen Art eingeladen. Offizielles Ziel: Die Schüler wieder zum Sport in der Freizeit zu animieren.
„Egal ob ihr Fußball spielt oder tanzt, Sport ist sehr sehr gut für den Körper“, rief dann auch die 25-jährige Manou, eine von zwei Sängerinnen der Gruppe, in die volle Halle, während ihre drei Kollegen die nächsten Tanzschritte auf einer kleinen Bühne vorführten. Zwischendurch drehten die erfolgreichen Musiker – ihre erste Platte aus dem Jahr 2007 landete auf Platz eins der deutschen Musikcharts und auch ihr zweites Album wurde mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet – kleinere Runden durch die aufgeregten Fans in der Halle. Ein Foto hier, ein Autogramm dort und zwischendurch beruhigten die männlichen Stars ein paar kreischende Mädchen.
„Wir sind total stolz, dass wir sie hierher geholt haben“, sagte Iris Gerloff, Leiterin der Ossietzky-Schule, nachdem sie gerade selbst die Beine zum Takt der lauten Popmusik und unter Anleitung der Profitänzer auf der Bühne bewegt hatte. „Die Begeisterung zeigt, dass Schule nicht langweilig ist“, sagte Gerloff.
Schon die ganze Woche hätten die Schüler im Musikunterricht die Lieder der Band gelernt. Gerade die Kleineren hätten dem Auftritt entgegengefiebert. Für Iris Gerloff war das Experiment, Schulsport und Popmusik zu verbinden, nach einer knappen Stunde ein großer Erfolg. „Methodisch machen das die vier Musiker wirklich gut“, sagte Gerloff und lobte die Arbeit der 21- bis 27-Jährigen. Selbst an Aufwärm- und Dehnübungen vor dem Tanzen hätten die jungen Popstars gedacht. „Das Tanzen hilft den Kindern, ihre Motorik zu verbessern und stärkt ihre Persönlichkeit“, sagte Gerloff. „Vielleicht wird der Auftritt die Schüler zum Tanzen animieren“, hofft sie.
Und auch die Popmusiker setzten zum Schluss noch einmal nach: „Wenn ihr zuhause jeden Tag übt, werdet ihr immer besser.“ Für die vier Töplitzer Mädchen aus der 3b war das nach der „besten Sportstunde der Welt“ keine Frage. Sie wollen jetzt tanzen, um mindestens so gut zu werden wie „beFour“.
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