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Potsdam-Mittelmark: Postkarte ans „Modderloch“

Straße Am Plessower See wurde gestern nach anderthalbjährigem Ausbau übergeben

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Werder - Vor einigen Jahren hat Fritz Baumgarten eine Urlaubskarte aus der Tschechei bekommen. Seine Bekannten hatten vergessen, dass seine Adresse „Am Plessower See“ lautet – und schrieben „Am Modderloch“ und „Werder (Havel)“ auf die Karte. Sie wurde zugestellt. Baumgarten wohnt in einer Straßensenke, die sich von starkem Regen nur langsam erholte. Jetzt ist hoffentlich alles anders, gestern wurde das Band durchschnitten. Die Straße wurde in anderthalb Jahren auf vier Meter Breite ausgebaut – und bekam eine Regenentwässerung. 370 000 Euro hat der Ausbau auf vier Meter Breite gekostet, 70 Prozent werden die Anlieger zu tragen haben. Die Beitragsbescheide werden dieses Jahr ins Haus flattern.

Tempo 30 ist jetzt ausgeschildert, viermal hat die Polizei schon kontrolliert – fast keine Verstöße. „Vorher konnte man nur Schritttempo fahren, da empfindet man 30 vielleicht als schnell“, spekulierte Bürgermeister Werner Große.

Seit 1990 gab es in der einst von Obstgärten und wenigen Häusern geprägten Anliegersstraße viele Lückenschlüsse mit Neubauten – mit Seeblick. Nach der Wende wurde eine Abwasserleitung verlegt, jetzt auch eine neue Trinkwasserleitung für 120 000 Euro. Gute Investitionen, wie Große meint. Weitere Bauabschnitte stehen bevor, wenn die Straße im weniger besiedelten Abschnitt ab Abzweig Margarethenstraße wohl ab nächstes Jahr mit der Margarethenstraße weiter ausgebaut wird. Hier muss die Abwasserleitung noch verlegt werden, davon soll dann auch das Strandbad profitieren.

Auch Reiner Passow und Monika Meyer erinnern sich ungern an die unbefestigte Sandpiste. Große Löcher in der Straße, täglich dicke Staubschichten auf dem Terrassentisch, und bei Regen stand manchmal der ganze Keller unter Wasser. Damit sie sehen, ob es mit der neuen Regenentwässerung wirklich funktioniert, warten sie nun auf Regen. hkx

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