Pförtnerampeln auch für Kleinmachnow: Potsdam als Vorbild
Kleinmachnow wächst - und damit steigt auch das Verkehrsaufkommen. Mittlerweile sind zu viele Autos auf den Straßen der Gemeinde unterwegs. Das soll sich nun ändern.
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Kleinmachnow - Verkehrsexperten empfehlen, die Gemeinde Kleinmachnow durch Pförtnerampeln vom Kfz-Verkehr zu entlasten. Das geht aus dem Abschlussbericht für die gemeindeweite Verkehrserhebung hervor. Kleinmachnow fehle es an einer geeigneten Umleitungsroute, sowohl innerorts als auch außerorts, heißt es in dem Bericht. Indem man dem Potsdamer Beispiel folgt, könne das innerörtliche Verkehrsaufkommen, insbesondere zu Spitzenzeiten, an den Ortseingängen reguliert und reduziert werden.
Das könne zwar zu Rückstaus führen, erspare laut Bericht aber kostspieligen Straßenausbau. Zudem könne durch die Pförtnerung der Lärm und die Schadstoffbelastung innerorts reduziert werden. Ob und in welchem Umfang Pförnerampeln den Ort vom Durchgangsverkehr entlasten könnten, lässt der Bericht offen.
Jetzt schon lange Wartezeiten
Der Vorsitzende des Bauausschusses in Kleinmachnow, Matthias Schubert (SPD), räumt dem Vorschlag wenig Chancen ein. „Wir sind umgeben von Freunden und die Ampeln führen dazu, dass die Autos dann bei denen stehen“, sagte Schubert nach der Bauausschusssitzung am Montagabend, wo der Abschlussbericht zur Verkehrserhebung 2014 vorgelegt worden ist.
Grundsätzlich sei eine Tendenz zu erkennen, dass sich das Verkehrsaufkommen in Kleinmachnow erhöht hat, wie es darin weiter heißt. Durch die geplanten Erweiterungen des Gewerbegebiets „Europarc Dreilinden“ werde noch mehr Verkehr auf das Straßennetz gebracht. An einigen Knotenpunkten seien schon jetzt lange Wartezeiten zu verzeichnen. Künftig zusätzlich betroffen seien laut Bericht die Straßenzüge Stolper Weg, Stahnsdorfer Damm (Süd), Hohe Kiefer und Karl-Marx-Straße (Nord).
Weil Kleinmachnow wächst, steigt auch der Autoverkehr
Kleinmachnow ist durch die Anbindungen an die Autobahn 115, die Landesstraßen 77 sowie 40 im Süden der Gemeinde sehr gut an Berlin und das Umland angebunden. Die Lage in der Hauptstadtregion macht Kleinmachnow attraktiv als Wohn- und Gewerbestandort. Aus der stetig wachsenden Entwicklung resultiere dem Bericht zufolge eine Zunahme des Kfz-Verkehrs.
Matthias Schubert sieht die Situation ähnlich. „Generell kann man sagen, dass der Verkehr zugenommen hat.“ Es gebe sicher an einzelnen Stellen und Kreuzungen Handlungsbedarf, sagte Schubert gegenüber den PNN. Wo genau die Stellschrauben angesetzt werden müssen, wäre jetzt noch zu früh zu diskutieren, das müsse im Verkehrsausschuss abschließend geklärt werden.
Um das Verkehrsaufkommen zu regulieren, sollten die Schaltungen der Ampeln überprüft werden, wird im Bericht empfohlen. Auch Kreisverkehre seien eine Regulierungsmethode, sofern es der Platz an den betroffenen Stellen zulässt. Die Verwaltung gibt sich zum Abschlussbericht der Erhebung noch bedeckt. Die Ergebnisse müssten erst in den Ausschüssen diskutiert werden, so eine Gemeindesprecherin gegenüber den PNN. Es sei klar, so die Sprecherin, dass etwas getan werden müsse – aber nicht alles machbar sei.
Björn Stelley
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