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Potsdam-Mittelmark: Prall und einige schon richtig blau

Vor dem Saisonstart für die Beelitzer Heidelbeeren / Bauern rechnen mit einer sehr guten Ernte

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Beelitz - Sie sind prall und einige schon richtig blau: Die diesjährigen „Beelitzer Heidebeeren“ gedeihen prächtig und so kann die Saison an diesem Freitag starten. „Etwa 10 bis 15 Prozent der Früchte sind schon blau, müssen sich aber noch richtig durchfärben“, sagt Jürgen Hoffmann von der Heidelbeerpark Beelitz- Heilstätten GbR. Bereits am morgen soll es die ersten Pflückversuche geben.

„Wir wollen sichergehen, dass die Selbstpflücker ab Freitag auch richtig leckere Früchte finden.“ Saftig und süß werden die Blaubeeren nach Einschätzung der Anbauern wieder sein - und die Zunge nicht blau färben. Denn anders als Wildheidelbeeren fehlt den Kulturheidelbeeren der Farbstoff im Fruchtfleisch. Da der harte Winter den Sträuchern nichts ausmachte und die jüngste Hitzewelle die Früchte anschwellen ließ, erwarten die Bauern eine prima Ernte. „Wir rechnen damit, dass wir doppelt so viel Ertrag haben wie im Vorjahr“, sagt Hoffmann.

Im Heidelbeerpark bauen fünf Betriebe auf zehn Hektar im Stadtforst die „Beelitzer Heidebeeren“ – so der geschützte Markenname – an. „Wir erwarten 150 bis 200 Tonnen“, meint Hoffmann. Liebhaber der süßen Früchte werden in dem Blaubeerland voll auf ihre Kosten kommen: Ob als Selbstpflücker oder beim Genuss von Blaubeerkuchen oder Blaubeereis im Café.

Auch der größte Spargelhof im Beelitzer Gebiet, Buschmann & Winkelmann, „macht“ in Blaubeeren. „Wir werden die Saison ebenfalls am Freitag eröffnen“, sagt Jörg Buschmann. Erst das dritte Jahr wachsen am Klaistower Hof auf zehn Hektar Kulturheidelbeeren. Eine Ernte von 70 bis 80 Tonnen sieht Buschmann als realistisch an. „Für die Selbstpflücke reicht es schon.“ Auch hier hängen die Sträucher sehr voll. Hoffmann rechnet damit, dass im Heidelbeerpark etwa acht Wochen lang geerntet werden kann.

„Mindestens 80 Helfer werden wir wohl beschäftigen.“ Denn: „Die recht kleinen Heidelbeeren zu ernten ist viel schwieriger als etwa Erdbeeren.“ Auf bis zu 150 Kilo am Tag kämen aber versierte Pflücker. Die ersten Heidebeeren – der Name wurde gewählt, weil die Beelitzer Kulturheidelbeeren auf Heideboden wachsen - wurden im Jahr 2000 im Stadtforst geerntet.

Seit 1996 läuft am Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften in Finsterwalde (Elbe-Elster) ein Heidelbeerprojekt. „Der Anbau dieser Beeren könnte eine gewisse Bedeutung für diese Areale bekommen“, sagt der Abteilungsleiter für land- und forstwirtschaftliche Rekultivierung, Dirk Landgraf. Denn es habe sich gezeigt, dass sich der Anbau von Heidelbeeren in Bergbaufolgelandschaften - allerdings nur mit so genannter Tröpfchenbewässerung - wirtschaftlich lohnen würde.

In Brandenburg wachsen nach Auskunft des Landesamtes für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung in Müncheberg (Märkisch-Oderland) auf etwa 50 Hektar an 28 Standorten Kulturheidelbeeren. Über Erträge gebe es keine Statistiken. „Das ist sicher noch ausbaufähig“, sagt der Fachreferent für Beerenobst, Peter Schubert. Schließlich seien die positiven gesundheitlichen Wirkungen der Kulturheidelbeeren noch viel zu wenig bekannt. So seien die Beeren reich an Antioxidantien, die das Krebsrisiko senken können. Auch seien sie sehr pektinreich und wirken daher positiv auf Verdauung und Herz.

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