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Potsdam-Mittelmark: Preiswerteres Bauland im Speckgürtel

Tendenz der neuen Bodenrichtwerte: Fallend. Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf bleiben teuerstes Pflaster

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Tendenz der neuen Bodenrichtwerte: Fallend. Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf bleiben teuerstes Pflaster Von Peter Könnicke Potsdam-Mittelmark. Trotz Wegfall der Eigenheimzulage und Verlust etlicher Kommunen durch die Gebietsreform: Auf dem mittelmärkischen Grundstücksmarkt herrscht rege Geschäftigkeit. Mit 3590 Kaufverträgen aus dem Vorjahr, die der Gutachterausschuss für Grundstückswerte jetzt ausgewertet hat, ist díe Anzahl der Geschäfte auf hohem Niveau geblieben. „Daran wird sich auch künftig nichts ändern“, prognostiziert Wilk Mross. Der Vorsitzende des Gutachterausschusses präsentierte gestern in Teltow die neuen Bodenrichtwerte, die anhand der abgeschlossenen Kaufverträge ermittelt wurden. Ergebnis: „Tendenziell sind die Richtwerte gesunken.“ Selbst im Speckgürtel, wo in den vergangenen Jahren Bauland teuer bezahlt worden ist, lassen die Preise nach. Von 142 ermittelten Bodenrichtwerten sind im Vergleich zu 2002 immerhin 61 Werte gesunken. Zwischen fünf und 40 Euro bewegt sich der Nachlass. Gleichwohl ist in Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf sowie in Bergholz-Rehbrücke das teuerste Pflaster der Mittelmark. In Kleinmachnow bewegt sich der Quadratmeterpreis für Bauland zwischen 130 und 240 Euro. Dieser Spitzenwert wird auch in Teltow erzielt. In Bergholz-Rehbrücke sind zwischen 100 und 200 Euro und in Stahnsdorf bis 190 Euro zu zahlen. Gesunken sind die Richtwerte in exklusiven Wohnlagen wie Am Golfplatz am Seddiner See oder in den Werderaner Havelauen. Mit jeweils 40 Euro weniger wird hier der Quadratmeter ausgewiesen. Einen Mangel an Bauland kann Mross nicht konstatieren. Im Gegenteil: Die Stadt Teltow denke darüber nach, zusätzliche Flächen auszuweisen, um über ein reichhaltiges Angebot die Preise zu senken und sich Bevölkerungszuwachs zu sichern. Vor allem im Musikerviertel, in dem sich die Deutsche Post AG als Bauherrin bemüht, boome es derzeit. Zwar werde dort Bauland zu Spitzenwerten gehandelt, doch sind die angebotenen Grundstücksgrößen zwischen 400 und 500 Quadratmeter attraktiv, so dass in dem Karree reichlich Kaufaktivitäten zu registrieren sind. Als verkaufsfördernd bewertet Mross zudem den S-Bahnanschluss der Stadt Teltow, der Ende diesen Jahres realisiert sein soll. Auch für Gewerbegebiete sind die Bodenrichtwerte, die als staatliche Orientierungshilfe gelten, gesunken. So kostet der Quadratmeter im Europark Dreilinden 40 Euro weniger (120 Euro), im Kleinmachnower Fashionpark ging der Preis um 30 auf 90 Euro zurück. Für das Stahnsdorfer Gewerbegebiet sind nunmehr 70 statt 80 Euro angezeigt. Zum Vergleich: Für einen Quadratmeter Gewerbefläche in Wiesenburg sind 13 Euro zu zahlen. Insgesamt sind bei den letztjährigen Grundstücksgeschäften in Potsdam-Mittelmark 335 Millionen Euro umgesetzt worden. Dabei wurden nahezu alle Erlöse im Speckgürtel erzielt, wo Grundstückverkäufe in einem Gesamtvolumen von 285 Millionen Euro abgewickelt wurden. Damit wird sich auf einem Niveau bewegt, wie es in den vergangenen fünf Jahren zu verzeichnen ist. Vor einem Jahrzehnt wurde im Landkreis durch Grundstücksverkäufe ein Umsatz von 660 Millionen Euro erzielt. Davon allein 555 Millionen Euro im Speckgürtel.

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