Neue Verträge für Busbetrieb im Landkreis: Private mischen weiter mit
Der Landkreis setzt beim Betrieb seines weitverzweigten Busnetzes auch in Zukunft auf die Unterstützung privater Busunternehmer. Zwar sollen auf den viel befahrenen Strecken die beiden Busgesellschaften des Landkreises – die Beelitzer Verkehrs- und Servicegesellschaft und die Verkehrsgesellschaft Belzig – für den Passagiertransport verantwortlich bleiben.
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Der Landkreis setzt beim Betrieb seines weitverzweigten Busnetzes auch in Zukunft auf die Unterstützung privater Busunternehmer. Zwar sollen auf den viel befahrenen Strecken die beiden Busgesellschaften des Landkreises – die Beelitzer Verkehrs- und Servicegesellschaft und die Verkehrsgesellschaft Belzig – für den Passagiertransport verantwortlich bleiben. Befürchtungen aus der Transportbranche, dass kleine und mittelständische Busunternehmer aus der Region mit den zur Jahresmitte auslaufenden Beförderungsverträgen ihre Aufträge verlieren, waren aber offenbar unbegründet. Das geht aus aktuellen Vorlagen des Landratsamtes für den Kreistag hervor.
Demnach sollen mittels neuer Dienstleistungskonzessionen die wichtigen Busverbindungen im Bereich Belzig / Brandenburg (Havel) und im Potsdamer Umland wieder an die beiden Kreisbetriebe gehen. In den dünner besiedelten Bereichen des Landkreises sollen aber die sechs privaten Busunternehmer zum Zuge kommen, mit denen der Landkreis schon seit Jahren kooperiert. Die neuen Verträge sollen – wie die alten – für zehn Jahre gelten. Das ist neu: Alle beteiligten Busunternehmen müssen der Vorlage zufolge Tarif zahlen.
Auf ein wettbewerbliches Vergabeverfahren konnte das Landratsamt verzichten: Die Absicht, die Aufträge direkt an Mittelständler und Kreisgesellschaften zu vergeben, sei vorab im EU-Amtsblatt bekannt gemacht worden, wie es in der Kreistagsvorlage weiter heißt. Da sich keine Konkurrenten für den Betrieb der Teilnetze oder nicht fristgerecht gemeldet hätten, könne die Vergabe per „öffentlichem Dienstleistungsauftrag“ erfolgen.
Der Landkreis hatte die Struktur seines wichtigsten Verkehrsunternehmens – der Havelbus Verkehrsgesellschaft – in den vergangenen zwei Jahren reorganisiert und sich von der Beteiligung des Landkreises Havelland getrennt. Im September 2015 wurde die Trennung amtlich, der wichtigste Busbetrieb firmiert nun als Beelitzer Verkehrs- und Servicegesellschaft und soll weiter den Bus- und Pendlerverkehr rund um Potsdam betreiben. Die kleinere Verkehrsgesellschaft Belzig soll sich um den Bad-Belziger Raum kümmern. Die Teilnetze Brück, Lehnin, Treuenbrietzen 1 und 2 sowie Fläming Ost und West gehen an Private.
Die Einteilung in acht Teilnetze geht auf den Nahverkehrsplan des Landkreises zurück. Im ersten Entwurf war hier noch die Einteilung in lediglich zwei Teilnetze – den Potsdamer Raum und den Rest des Landkreises – vorgesehen. Nach scharfer Kritik aus der Transportwirtschaft entschied man sich für die kleinere Einteilung. Die Unternehmen hatten befürchtet, bei so großen Auftragsvolumina allenfalls als Subunternehmer der Kreisbetriebe zum Zuge zu kommen. hkx
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