Potsdam-Mittelmark: Protest gegen Funkmast
Ortsbeirat gegen 55 Meter hohes „Wahrzeichen“
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Schwielowsee - Der Fercher Ortsbeirat hat am Dienstagabend scharf gegen den geplanten Funkmast auf dem Wietkiekenberg protestiert. „Mit solchen Bauwerken wird unser Ort nicht schöner“, sagte Ortsbeiratsmitglied Hans Kürth (SPD), der auch Mitglied im Kulturforum Schwielowsee ist. Wie berichtet soll in den Hochwäldern zwischen Ferch und Caputh ein 55 Meter hoher Betonmast aufgestellt werden. Er soll den nur halb so hohen Feuerwachturm ersetzen, der dort in den DDR-Jahren aufgestellt wurde. Bauherr ist das Innenministerium: An der Spitze soll die Forstbehörde ihre Waldbrandüberwachungskameras installieren. Zudem soll der Mast Sendestation für den neuen BOS-Digitalfunk von Polizei und Rettungsdiensten werden. Kürth erinnerte an einen Architekturwettbewerb des Kulturforums im Jahr 2000: Der damalige Entwurf für einen Aussichtsturm auf dem Wietkiekenberg sollte bei der Diskussion erneut ins Spiel gebracht werden, forderte er.
Das Rathaus hat währenddessen beim Infrastrukturministerium gegen die Aufstellung des Mastes protestiert. Zwar seien solche Telekommunikationsprojekte im Außenbereich im Prinzip genehmigungsfähig. Aufgrund der „außerordentlichen Tragweite“ könne der entsprechende Absatz des Baugesetzbuchs allerdings nicht zur Anwendung kommen, so Bauamtsleiterin Kerstin Murin. „Durch die Höhe wird das Landschaftsbild stark negativ beeinträchtigt.“ Das würde auch Auswirkungen auf Schwielowsees Bewerbung als Erholungsort haben. Eine alternativer Standort für den Mast an der Autobahn sei bislang abgelehnt worden, so Murin. Die Gemeinde wolle das BOS-Digitalfunk nicht behindern, bittet aber um erneute Gespräche. hkx
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