Potsdam-Mittelmark: Protest gegen Zernsee-Brücke
Vom Lehn: „Netzverknüpfung ist Abkürzung der Autobahn“
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Vom Lehn: „Netzverknüpfung ist Abkürzung der Autobahn“ Nuthetal/Werder. Die Bürgerinitiative „Bürger für Bergholz-Rehbrücke“ hat die Umleitung des West-Teils der Ortsumgehung Potsdam, der sogenannten Netzverknüpfung, über den Großen Zernsee statt über Golm (PNN vom Freitag) kritisiert. Die Wiederaufnahme der gesamten Trasse in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans sei ein weiterer Versuch, die Straße zu legitimieren, heißt es in einer von Rainer vom Lehn unterzeichneten Erklärung. „Es liegt überhaupt kein Bedarf vor. Der wirtschaftliche und politische Sinn lässt sich nicht nachweisen, wie die wechselnden Varianten in den Veröffentlichungen des Bundesverkehrswegeplanes verdeutlichen.“ Das diene nur der Schönrechnerei, heißt es. Der Standpunkt des Landkreises sei klar: Im Entwurf zum Verkehrsentwicklungsplan von Potsdam-Mittelmark wird die Netzverknüpfung auch über eine Anbindung an die A 10 in Werder abgelehnt. Zudem habe sich der Landkreis für ein integriertes Verkehrskonzept ausgesprochen. „Die jetzt veröffentlichte Variante zeigt aber erstmals offen den Sinn dieser Straße, nämlich eine Abkürzung der Autobahn. Es stellt sich die Frage nach den Millionen von Steuergeldern, die in den Ausbau der Autobahn geflossen sind?“, so der Landschaftsplaner. Zugleich erinnert vom Lehn an die im Sommer dieses Jahres wiederaufgelebte Diskussion über den Ost-Abschnitt entlang der Ravensberge. Dadurch würden Springbruch und Teufelssee geopfert und das Moosfenn als eines der ersten deutschen Naturschutzgebiete hochgradig gefährdet, so vom Lehn. Im Juni hatte der Potsdamer Verkehrsplanungschef Andreas Götzmann auf einem Verkehrsforum der SPD Nuthetal „endlich die Katze aus dem Sack gelassen“: Potsdam benötige zur Lösung seiner innerstädtischen Verkehrsprobleme einen dritten Havelübergang am Templiner Damm sowie die Nord-Süd-Verbindung zwischen Babelsberg und Waldstadt über die Verlängerung der Wetzlarer Straße. Das ginge aber nur im Verbund einer Ortsumgehung, ansonsten müsste die Stadt diese Vorhaben selbst bezahlen. Winfried Gutzeit
Winfried Gutzeit
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