Potsdam-Mittelmark: Protestwelle an den Havelseen
Aufruf der Bürgermeister / Anwohner der Anflugschneise Schönefeld demonstrieren vor der Staatskanzlei
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Potsdam-Mittelmark/Potsdam - In Trauerkleidung wollen Einwohner der Kommunen Werder (Havel), Schwielowsee, Michendorf und Nuthetal am kommenden Montag, dem 11. Juli, vor der Staatskanzlei an der Potsdamer Heinrich-Mann-Allee demonstrieren.
Symbolisch sollen die jüngst von der Deutschen Flugsicherung (DDS) vorgestellten Anflugrouten für den Airport Schönefeld zurückgegeben werden. Wie berichtet soll die zentrale Zuführung für den Westanflug über das Gebiet dieser Gemeinden gelegt werden. Unter anderem werden ab Juni nächsten Jahres Flüge im Minutentakt in nur 1200 Meter Höhe über den Schwielowsee befürchtet. Die von der DFS vorgestellte Route für die Hauptverkehrszeit verläuft genau zwischen Caputh und Ferch.
„Damit sind gerade die Havelseegemeinden die absoluten Verlierer in der Flugroutendiskussion“, erklärte Schwielowsee-Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU), die mit ihren Amtskollegen aus Werder, Michendorf und Nuthetal gemeinsam zu der Demonstration aufruft. Bereits am 20. Juni hatten knapp 1000 Fluglärmgegner aus Potsdam und den Havelsee-Gemeinden vor der Staatskanzlei protestiert. Damals lag die Regie noch allein in den Händen der Bürgerinitiativen. Jetzt sind die Bürgermeister mit einem gemeinsamen Aufruf an die Öffentlichkeit gegangen. „Fassungslos schauen wir auf das, was die Deutsche Flugsicherung nun als Anflugrouten beantragt hat“, heißt es darin. Aus den schlimmsten Befürchtungen sei bitterste Realität geworden.
Gemeinsam mit ihren Amtskollegen habe sie von Anfang gegen die befürchteten Anflüge gekämpft, sagte Hoppe. „Es ist ein Skandal, dass unsere staatlich anerkannten Erholungsorte nicht in der Fluglärmkommission vertreten sind und man nun dieses Paket mit Anflugrouten bei uns abgestellt hat.“ Allerdings seien noch nicht alle Türen zu. Am kommenden Donnerstag, dem 14. Juli, sind die Bürgermeister von Werder und Schwielowsee sowie Vertreter der Bürgerinitiative „Fluglärmfreie Havelseen“ noch einmal zu einem Gespräch beim Verkehrsstaatssekretär des Bundes, Klaus-Dieter Scheurle, eingeladen. Thema ist die Anflugroute über staatlich anerkanntes Erholungsgebiet. „Zuvor wollen wir am Montag noch einmal ein mächtiges Zeichen setzen“, so Hoppe. Die Demonstration beginnt um 17 Uhr. ldg
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