
© Björn Stelley
Flüchtling in Teltow erstochen: Prozess gegen Messerstecher beginnt
Nach einem Streit soll ein Mann aus Somalia seinen Landsmann im Teltower Flüchtlingsheim im Mai erstochen haben. Nun beginnt in Potsdam der Prozess.
Stand:
Teltow - Vor dem Potsdamer Landgericht beginnt am morgigen Donnerstag der Prozess gegen den Somalier Nur S., der am 5. Mai im Teltower Asylbewerberheim seinen Mitbewohner, den 21-jährigen Yusuf M., getötet haben soll. Für den Prozess sind zunächst sechs Verhandlungstermine bis Mitte Dezember angesetzt.
Nur S. soll seinen ebenfalls aus Somalia stammenden Mitbewohner der Anklage zufolge mit 19 Messerstichen getötet haben. Wie berichtet hatte die Heimleitung den Mitbewohner leblos in dessen Zimmer gefunden, der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die Tat ereignete sich am Vormittag, vorher soll es zum Streit zwischen beiden Männern gekommen sein. Auch Alkohol soll laut Heimbewohnern im Spiel gewesen sein. Der Angeklagte war zunächst zu Fuß geflohen, eine Autofahrerin sah den Mann jedoch mit einem blutigen Messer entlang der Landesstraße 40 laufend und verständigte daraufhin die Polizei, die ihn anschließend festnahm. Der Täter ist alleinstehend, von Verwandten in Deutschland ist bisher nichts bekannt. Auch das Opfer hatte keine Verwandten vor Ort. Der Mord ereignete sich im Männerblock des Teltower Flüchtlingsheimes. Dort und im gegenüberliegenden Gebäude für Frauen und Familien leben mehr als 400 Flüchtlinge auf engem Raum zusammen. Einst gehörten die Blöcke zum Geräte- und Reglerwerk Teltow.
Im Asylbewerberheim in Beelitz-Heilstätten hatte es bereits 2014 einen Messerangriff gegeben. Damals wurde der 23-jährige Täter aus dem Tschad zu drei Jahren Haft und 15 000 Euro Schmerzensgeld verurteilt. Er Hatte auf den Brust- und Genitalbereich eines Landsmannes eingestochen.
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