Potsdam-Mittelmark: Prozess um Mord in Wildenbruch
Zehn Jahre nach der Tat steht ein Pole vor Gericht
Stand:
Michendortf · Wildenbruch – Über zehn Jahre nach einem brutalen Mord in Wildenbruch steht ab morgen der mutmaßliche Täter Leszek F. vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 36-jährigen Polen vor, am 8. Februar 1996 in einen Bungalow in Wildenbruch eingebrochen zu sein, um dort zu übernachten. Später soll er sich dazu entschlossen haben, den Bewohner eines Nachbarbungalows zu überfallen, um dessen Golf zu stehlen. Leszek F. soll das damals 59 Jahre alte Opfer mit einem Gegenstand niedergeschlagen haben. Anschließend – so die Anklage – habe er ihm dreimal mit einem Küchenmesser in Brust und Bauch gestochen. Daraufhin soll der Mann innerhalb kürzester Zeit verblutet sein. Der Angeklagte habe ihm dann die Brieftasche, in der sich etwa 250 Mark befanden, sowie die Fahrzeugschlüssel abgenommen und sei mit dem VW Golf weggefahren.
Die Ermittlungen der Behörden zum Tathergang hätten sich äußerst schwierig gestaltet, sagte ein Landgerichts-Sprecher gestern auf PNN-Anfrage. Lange Zeit sei vergangen, ehe alle Spuren ausgewertet waren und sich der anfängliche Verdacht gegen Leszek F. erhärtet hatte. Dann musste dessen Aufenthaltsort ermittelt werden. Als die Staatsanwaltschaft Potsdam im vorigen Jahr Anklage wegen Mordes erhob, eröffnete die 1. Große Strafkammer des Landgerichts das Verfahren aber nicht – wegen der aus ihrer Sicht ungenügenden Beweislage. Die Staatsanwaltschaft legte dagegen Beschwerde ein. Das Oberlandesgericht entschied daraufhin, die Beweise seien ausreichend, die Hauptverhandlung sei durchzuführen. Elf Verhandlungstage sind für den Prozess anberaumt. Ein Urteil wird am 15. März erwartet. Hoga
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